Herz und Hightech: 25.000 Eingriffe am Uni-Klinikum St. Pölten

Ein Jubiläum der besonderen Art wurde kürzlich am Universitätsklinikum in der Landeshauptstadt St. Pölten gefeiert: Zum 25.000. Mal wurde dort eine Herzoperation unter Einsatz der Herz-Lungen-Maschine erfolgreich durchgeführt. Die herzchirurgische Abteilung im Uni-Klinikum zählt zu den führenden Zentren Österreichs.
Der war für Patient Walter Hirschböck jedenfalls ein lebensrettendes Ereignis: Die Chirurgen entfernten einen großen, aber gutartigen Tumor aus seinem Herzen. „Ich bin froh und dankbar, Teil dieses Meilensteins zu sein – und dass es so gut verlaufen ist“, sagt Hirschböck erleichtert.
Die Geschichte der St. Pöltner Herzchirurgie begann 1993, damals noch unter bescheidenen Bedingungen: ein kleines Team, ein Operationssaal, der mit der Dermatologie geteilt wurde.
Abteilung übersiedelte
Seither hat sich viel getan. Unter Primar Christoph Holzinger übersiedelte die Abteilung 2018 in das moderne Haus C – mit Hightech-OP-Sälen, einem Hybrid-OP und einer großzügigen Bettenstation.
„Großer Aufwand“
Seit Jänner 2024 steht Primar Dominik Wiedemann an der Spitze der Abteilung. Er weiß, was diese Zahl bedeutet: „Hinter jedem Eingriff steckt ein enormer logistischer Aufwand, ein hohes Maß an fachlichem Know-how und Teamarbeit. Nur so ist Herzchirurgie in dieser Dimension möglich.“
Jubiläum als Ansporn
Aber auch die Anästhesie- und Intensivmedizin konnte dieser Tage Bilanz ziehen: „Das sind 25.000 Herzanästhesien, 25.000 Einsätze der Herz-Lungen-Maschine und 25.000 Patientinnen und Patienten, die intensiv betreut wurden“, erklärt Primar Christoph Hörmann.
Für die St. Pöltner Herzchirurgie bleibt das Jubiläum jedenfalls ein Ansporn, wie ausdrücklich betont wird. „Die Zeit der Pionierleistungen ist vorbei, doch es gibt immer Neues zu entwickeln und zu verbessern“, so Wiedemann. Ziel sei es, die Abteilung kontinuierlich auf höchstem Niveau weiterzuentwickeln.
Abriss als Großprojekt
Unterdessen laufen die Abbrucharbeiten am Spitalsgelände auf Hochtouren weiter. Dem Erdboden gleichgemacht wurde nach 50-jähriger Geschichte das Haus A. Das Gebäude stand nach der Übersiedlung der Operationssäle und medizinischen Abteilungen leer. Das neugebaute Haus wurde innerhalb von dreieinhalb Jahren gebaut und bei laufendem Betrieb bezogen. Auf elf Ebenen befinden sich neun Abteilungen mit 400 Betten, darunter die Neurologie, die Gynäkologie und die Geburtshilfe
Am Uni-Klinikum werden pro Jahr etwa 46.000 stationäre Patienten und zusätzlich rund 432.000 ambulante Patienten versorgt.
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