Blinder Hirsch "Goliath" kämpft sich zurück ins Leben

Blinder Goliath verdrückt täglich 7,5 Liter Ziegenmilch.
Er ist erst wenige Monate alt, heißt wie ein Riese - und sieht fast nichts: "Goliath“, ein junger Rothirsch, wurde im Mai verletzt und verwaist gefunden.
Tierschützer retteten ihn und brachten ihn in eine Tierarztpraxis, wo er erstversorgt und danach für sechs Wochen von einer fürsorglichen Person per Hand aufgezogen wurde.
Jetzt lebt er im Tierschutzhaus Vösendorf im Bezirk Mödling und berührt alle, die ihm begegnen.

"Wir haben sofort eine Augenspezialistin geholt. Leider steht fest: Die Blindheit ist nicht heilbar“ , erzählt Tierheimleiter Stephan Scheidl. Trotzdem hat der kleine Hirsch einen ungebändigten Lebenswillen. Er frisst, erkundet sein Gehege, wo er Fuchs und Wildschwein als Nachbarn hat. "Er ist neugierig und findet sich erstaunlich gut zurecht “, so Scheidl.
Immer wieder kommt bei schwer beeinträchtigten Wildtieren die Frage auf, ob eine Euthanasie der humanere Weg wäre. Für Tierschutz Austria ist das keine Option, solange das Tier ein gutes Leben führen kann.
Lebensfreude
"Goliath ist neugierig, frisst gut, orientiert sich an Geräuschen und Gerüchen - er zeigt uns täglich, dass Lebensfreude nicht vom perfekten Sehvermögen abhängt“ , sagt Scheidl.

Mit 7,5 Litern Ziegenmilch am Tag und sechs Wochen Handaufzucht hat er es zurück ins Leben geschafft. Ein anstrengende Beteuungsarbeit, für die der Verein Tierschutz Austria auch gerne Unterstützung annimmt.
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