Bausteinaktion der Bürger im Kampf um neuen Nahversorger in Viehdorf

Nahversorgung durch Dorfladen
Bürgerbeteiligung für „Dorfladen“ bringt Belebung des Zentrums.

Zuerst sperrte vor zehn Jahren die Bankfiliale, wenige Jahre später der Wirt und im heurigen Sommer das Lebensmittelgeschäft. Im Zentrum des Mostviertelorts Viehdorf (Bezirk Amstetten) herrscht an Wochentagen eine unerfreuliche Stille. Ein neuer Bürgerverein will das mithilfe der Gemeinde und einem Hausbesitzer wieder ändern. Anfang Dezember soll mit einem Kraftakt der "Dorfladen“ mit mehrfachen Dienstleistungen aufsperren.

Im Kampf um den neuen Nahversorger und einen neuen gesellschaftlichen Treffpunkt stehen den Aktivisten noch anstrengende Wochen bevor. So ist vorgesehen, in der 1.300 Einwohner zählenden Gemeinde bis zum Geschäftsstart Gutscheine zu verkaufen, mit deren Erlös die erste Bestückung des Lebensmittelsortiments finanziert werden soll. Die Unterstützer können dann ihre Gutschriften in den kommenden Jahren bei Einkäufen wieder einlösen.

Crew des Dorfladens viehdorf

Crew des künftigen Dorfladens: Magdalena Kendlbacher (Mitarbeiterin), Claudia Hintersteiner (Filialleiterin), Lisa Schragl (Mitarbeiterin, Schriftführerin), Bgm. Markus Burgstaller, Susanne Krahofer (Mitarbeiterin), Oliver Zwiefelhofer (Obmann), Thomas Niebauer (Kassier), Franz Kloibhofer (Obmann-Stv.), Doris Niebauer (Kassier-Stv.)

"Es ist mir ein Anliegen, dieses Projekt für die Gemeinde umzusetzen. Ich weiß, dass es mit den richtigen Maßnahmen funktioniert“, sagt Oliver Zwiefelhofer, der als Obmann des Betreibervereins kaufmännische Erfahrung mitbringt und eine Crew engagierter Freiwilliger und Mitarbeiterinnen aus der Gemeinde um sich geschart hat.

Starthilfe

Für die Erarbeitung des Betriebs- und Finanzierungskonzepts seien sehr viele Stunden aufgewendet worden, berichtet Viehdorfs Bürgermeister Markus Burgstaller (ÖVP). Die Gemeinde und das NAFES-Programm für die Ortskernbelebung vom Land NÖ unterstützen den Dorfladen-Verein in der Startphase. Zusammen mit dem Vermieter des Geschäftslokals, der das Gebäude in Schuss bringt, sowie den Gutschein-Einnahmen aus der Bevölkerung stehe die Finanzierung auf drei Säulen, schildert Burgstaller. Mit der REWE-Tochter ADEG habe man zudem einen bei ländlichen Läden erfahrenen Partner ins Boot geholt.

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Im Viehdorfer Ortszenrum herrscht dezeit gar nicht so willkommene Ruhe. 

Im Vergleich zum früheren Geschäft gibt es Vorfreude auf etliche Neuerungen: So wird ein kleines Bistro mit Frühstücksservice und Snack-Bar zur gemütlichen Einkehr eingerichtet. Auch eine fast 13-stündige Öffnungszeit, hauptsächlich mit Bedienung, aber auch mit Selbstbedienung und Kartenzahlung, verspricht eine lange Nutzungszeit.

Das Lotterie-Angebot, eine Poststelle samt Paketstation sowie gesellige Aktionen, etwa am Faschingsdienstag oder an Wochenenden im Sommer, sollen Viehdorf wieder Leben einhauchen.

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