„Es fällt uns extrem schwer, wir sind unendlich traurig“, sagt Gerstenbauer im KURIER-Gespräch. Denn die Arbeit in der Bäckerei sei nicht bloß ein Job gewesen, sie war das Leben der Gerstenbauers; von Bettina, die im Geschäft und im Verkauf arbeitete, und ihrem Mann Gernot, aber auch von ihrer Tochter Maria, die sechs Tage die Woche gemeinsam mit ihrem Vater in der Backstube gestanden war.
Neun Mitarbeiter beschäftigte der Betrieb zuletzt. 2011 hatten die Gerstenbauers die Bäckerei übernommen, zuvor hatten sie sich in dem Betrieb als Mitarbeiter kennen und lieben gelernt.
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Was die engagierte Familie schlussendlich in die Knie gezwungen hat, waren aber nicht etwa Corona, die Teuerung oder der Fachkräftemangel. All das sei zu bewältigen gewesen, erzählt die Unternehmerin. Die örtlichen Gegebenheiten hingegen, eine große Baustelle direkt vor der Bäckerei, habe die Umsätze in den letzten drei Jahren einbrechen lassen.
Keine Hilfe
„Irgendwann konnten wir dann unsere Zahlungen nicht mehr leisten“, schildert Gerstenbauer. Was die Familie auch nie geheim gehalten hatte, ganz im Gegenteil; von der Stadtgemeinde bis hin zur Bundespolitik habe man um Unterstützung gebeten. Nicht zuletzt aus sozialer Verantwortung heraus – die Bäckerei Gerstenbauer war eine der wenigen in der Region, die noch bis an die Haustüren lieferte. Dennoch hätte man nicht mehr als ein „Schau ma mal“ zu hören bekommen. „Aber es hat niemand geschaut“, bedauert Gerstenbauer. „Das Gefühl, nicht wahrgenommen zu werden, war sehr verletzend.“
Vor wenigen Tagen gab die Familie daher bekannt, einen Schlussstrich zu ziehen. Die Kraft hätte letztendlich nicht mehr gereicht. Wie es für die Familie nun weitergeht? „Wir wollen wieder ins Berufsleben einsteigen, in Bäckereien arbeiten. Und das Leben wieder genießen“, so Gerstenbauer.
Auf ihr neues Leben, ohne Selbstständigkeit, kann sie sich aber noch nicht freuen. „Im Moment überwiegt der Schmerz. Uns war nicht bewusst, wie wichtig wir für die Leute waren“, geht ihr die Dankbarkeit ihrer Kunden ans Herz.
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