Amstetten: Sicherheitsgefühl suboptimal, obwohl Krimi-Hotspots fehlen

Amstetten: Sicherheitsgefühl suboptimal, obwohl Krimi-Hotspots fehlen
Großes Projekt in Amstetten durchleuchtet alle Aspekte.

Sicherheitszonen, Alkoholverbot auf öffentlichen Plätzen oder Videoüberwachung in hitzigen Beisl-Gassen – während diese Maßnahmen in anderen Städten Niederösterreichs bereits genutzt werden, ist keine davon in Amstetten aktuell Thema.

Dennoch wird die Sicherheit in der Stadt in den nächsten Monaten zum großen Projekt. Rasern in Siedlungen, Dämmerungseinbrechern oder „problemorientierten Jugendlichen“ wird dabei besondere Aufmerksamkeit zukommen, kündigte ÖVP-Bürgermeister Christian Haberhauer an.

Stammtische 

Das „subjektive Sicherheitsgefühl“ der Amstettner und die reale Situation wurden ein Jahr lang an Sicherheitsstammtischen erhoben und diskutiert. Verbesserungen und zielgerichtete Maßnahmen werde man nun umsetzen, so der Stadtchef. Er hat mit dem kürzlich zum Vizedirektor des Bundeskriminalamts ernannten Ortsvorsteher Manuel Scherscher und Sicherheitsgemeinderat Christoph Zechmeister, der Polizist ist, zwei Profis im Team.

„Wir haben keine kriminellen Brennpunkte, aber wir wollen Vorsorge treffen, dass es nicht dazu kommt“, sagt Scherscher, der auch die österreichweite Aktion „Gemeinsam.sicher“ leitet. Eine erste Workshop-Runde mit Repräsentanten aus der Bevölkerung, der Wirtschaft oder auch den Behörden wird sicherheitsrelevante Themen, wie Migration und Integration, Verkehr, Nachtleben oder auffällige Jugendgruppen in der Stadt aufarbeiten.

Umfrage

Die Ergebnisse werde man in einer anonymen Umfrage in der Bevölkerung gegenchecken. Danach sollen im nächsten Workshop strategische Handlungsoptionen und Maßnahmen erarbeitet werden. Die Einbindung der Amstettener Stadtpolizei wird dabei eine Hauptrolle spielen, sagte Zechmeister. Die gute Ausrüstung und Ausbildung der acht städtischen Uniformierten und deren effizienter Einsatz seien wichtiger Bestandteil des Amstettener Sicherheitskonzepts, so Haberhauer und die Experten.

Welche Maßnahmen am Ende des Projekts gesetzt werden, könne man noch nicht sagen, erklärte Scherscher. Auch drastische Einschnitte, wie Alkoholverbotszonen oder Videoanlagen wolle er nicht ausschließen. Gegen Dämmerungseinbrüche wird es bereits in den nächsten Wochen spezielle Info- und Kontrollaktionen geben. Jetzt zum Schulbeginn steht die Verkehrssicherheit im Umfeld von Schulen und Schulwegen im Fokus.

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