Sparkurs: Das AMS muss in Niederösterreich den Rotstift ansetzen

Sparkurs: Das AMS muss in Niederösterreich den Rotstift ansetzen
Weil die öffentlichen Mittel weniger werden, muss das Arbeitsmarktservice die Förderpolitik neu ausrichten. Einigen Projekten droht nun das Aus.

Bereits seit dem vergangenen Sommer war klar, dass sich das Arbeitsmarktservice (AMS) auf einen Sparkurs einstellen muss, weil die öffentlichen Mittel deutlich weniger werden sollen.

AMS-Österreich-Vorständin Petra Draxl sprach in einem Interview von einem möglichen Rückgang in der Höhe von rund 200 Millionen Euro, die Verhandlungen mit dem Bund sind allerdings noch nicht abgeschlossen.

Schwerpunkte

Die Kürzungen haben freilich auch Auswirkungen auf die einzelnen Geschäftsstellen, Niederösterreich bildet da keine Ausnahme. Sandra Kern, die erst seit Kurzem die Geschicke des AMS im größten Bundesland führt, muss deshalb den Rotstift ansetzen.

„Die Konsequenz der neue Förderpolitik ist, dass Budgets für bestimmte Projekte angepasst oder gänzlich gestoppt werden“, berichtet Kern.

Fest steht, dass das Geld in NÖ künftig vor allem für einige zentrale Schwerpunkte eingesetzt werden soll. Nicht sparen will man, wenn es um Qualifizierungsmaßnahmen für junge Menschen und Frauen geht.

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„Die Arbeitskräftenachfrage wird trotz schwachen Wirtschaftswachstums weiter anhalten“, betont Kern. Aktiv weiter unterstützt werden sollen Jobsuchende mit gesundheitlichen Problemen sowie die Generation 55 plus. Ein Hauptaugenmerk liegt zudem weiter auf die Bekämpfung der Langzeitarbeitslosigkeit.

Förderstopp

Daten des AMS zeigen aber, dass es vor allem im Bereich der Langzeitarbeitslosigkeit starke regionale Unterschiede gibt. Weil im Most-und Waldviertel beinahe Vollbeschäftigung herrscht, kommt es vor allem hier zu Umstrukturierungen.

So soll etwa in Gmünd die Anzahl der Transitarbeitsplätze von 28 auf 12 reduziert werden, für drei Beschäftigungsprojekte wird überhaupt ein Förderstopp angedacht. Geplant ist zudem die Fusionierung von vier Beschäftigungsprojekten zu je zwei an jeweils einem Standort. Welche Initiativen konkret betroffen sind, wurde allerdings noch nicht gesagt.

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„In der Beschäftigungsförderung werden wir eine Angebotsstruktur schaffen, die dem regionalen Bedarf entspricht“, verspricht AMS-Förderchef Mario Danler. Heißt in Summe, dass das Arbeitsmarktservice 83 von 644 Transitarbeitsplätze in den sozialintegrativen Unternehmen einsparen wird.

Unklar ist hingegen noch, ob im Arbeitsmarktservice selbst Personal abgebaut werden muss. Kern: „Das wird derzeit noch verhandelt.“ Im November könnte dann Klarheit herrschen.

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