Ärztekammer NÖ: Neues Präsidium präsentierte seine Agenda

In Österreich mangelt es an der Verteilung der Ärzte
Investitionen in die Ausbildung und der Kampf gegen den Ärztemangel sind zentrale Themen der neuen Führungsspitze.

In der konstituierenden Vollversammlung wurde am 27. April das neue Führungsteam der NÖ Ärztekammer gewählt. Der niedergelassene Facharzt für Hals- Nasen- und Ohrenheilkunde, Harald Schlögel, wurde zum Präsidenten gewählt.

Erster Vizepräsident ist Andreas Zeitelberger, Vizepräsidentin und Kurienobfrau der niedergelassenen Ärzte ist Martina Hasenhündl, damit ist zum ersten Mal in der Geschichte der Ärztekammer eine gesamte Kurienführung weiblich besetzt. Vizepräsident und Obmann der Kurie der angestellten Ärzte ist Wolfgang Walentich.

Der neue Präsident wolle "längst überfällige Themen und Forderungen angehen", wie er im Rahmen eines Pressegesprächs sagte. Das beginne bereits bei der Ausbildung der Jungärzte; Kurienobmann Walentich werde sich intensiv der Strukturqualität der medizinischen Versorgung widmen und wolle damit einhergehend die Ausbildungs- und Qualifikationsstandards in den Spitälern vorantreiben.

Kurienobfrau Hasenhündl werde die unbefristete Finanzierung der Lehrpraxis für angehende Allgemeinmediziner forcieren sowie deren rasche Einführung im Facharztbereich.

Ärztekammer NÖ: Neues Präsidium präsentierte seine Agenda

2. Kurienobfrau-Stellvertreterin Dagmar Fedra-Machacek, 1. Kurienobfrau-Stellvertreterin Krista Ainedter-Samide, Präsident Harald Schlögel, Vizepräsidentin Kurienobfrau Martina Hasenhündl, Vizepräsident Wolfgang Walentich, 1. Kurienobmann-Stellvertreterin angestellte Ärzte Johanna Zechmeister

Große Anstrengungen von Seiten des Landes und der Österreichischen Gesundheitskasse (ÖGK) werde es brauchen, um dem Ärztemangel im niedergelassenen Bereich entgegenzuwirken, so Schlögel. Er will etwa die Wiedereinführung des Gemeindearztes im niedergelassenen Bereich.

„Die Hausapotheken sind in der Niederlassung essenziell, um eine Ordination rentabel und damit zukunftsfähig zu führen. Wir brauchen hier mit den Apotheken flexiblere Lösungen als bisher, wenn wir die ärztliche Versorgung flächendeckend aufrechterhalten wollen“, meint Schlögel.

Neue Modelle

Durch neue, flexible Formen der Zusammenarbeit wie etwa Primärversorgungseinheiten können sowohl Hausärzte als auch Spitalsambulanzen entlastet und Versorgungslücken für die Patienten geschlossen werden. 

Für Hasenhündl ist das Halten von Ärztinnen und Ärzten im Kassenvertrag besonders wichtig; sie will mit attraktiven, finanziell aufgewerteten Verträgen Wahlärzte wieder ins Kassensystem bringen.

Niederösterreich ist das größte und nach Wien bevölkerungsstärkste Bundesland Österreichs. Neben größeren Ballungsräumen sind auch dünnbesiedelte Landstriche zu finden. Die Topographie gliedert das Land in fünf Regionen.

Für eine gute Versorgung braucht es daher für Walentich für jede dieser Regionen mindestens ein Schwerpunktkrankenhaus mit allgemeiner- und notfallmedizinischer 24-Stunden-Versorgung.

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