Festnahme nach "Schockanrufen": Polizei sucht weitere Opfer
Symbolbild
Eine 21-jährige slowakische Staatsbürgerin steht im Verdacht, Teil einer kriminellen Organisation zu sein. Das hat die Ermittlungsgruppe „Falsche Polizisten“ (EG FaPo) am Landeskriminalamt Niederösterreich, unter der Leitung des Bundeskriminalamts ausgeforscht.
Die Frau soll am 14. Oktober 2025 in Wien von einer Unbekannten Bargeld, Golddukaten und Schmuck abgeholt haben. Ihr wird vorgeworfen, gemeinsam mit weiteren, bislang unbekannten Tätern ältere Menschen zu täuschen, indem sie sich als Polizisten oder Staatsanwälte ausgeben.
Den Opfern wird dabei vorgetäuscht, ein naher Angehöriger sei in einen schweren Verkehrsunfall verwickelt. Um eine angebliche Inhaftierung zu verhindern, sollen die Opfer hohe Kautionen zahlen – ein Deliktsphänomen, das als "Schockanruf" oder "Kautionstrick" bekannt ist.
Mögliche weitere Opfer der 21-jährige slowakische Staatsbürgerin werden gebeten, sich mit dem Landeskriminalamt in Verbindung zu setzten.
Die 21-Jährige konnte am 17. Oktober 2025 bei einer weiteren Abholung in Deutschland auf frischer Tat festgenommen werden und befindet sich derzeit in München in Untersuchungshaft. Die Ermittlungen deuten darauf hin, dass die Beschuldigte für mehrere gleichgelagerte Straftaten verantwortlich sein könnte.
Die Wirtschafts- und Korruptionsstaatsanwaltschaft hat daher die Veröffentlichung von Lichtbildern der Frau angeordnet. Mögliche weitere Opfer werden gebeten, sich unter der Telefonnummer 059133-30-3333 mit dem Landeskriminalamt Niederösterreich in Verbindung zu setzen.
Prävention
Im Rahmen der Veröffentlichung richten die Behörden mehrere Hinweise an die Bevölkerung, um sich vor derartigen Betrugsmaschen zu schützen. Es wird darauf hingewiesen, dass echte Polizisten niemals Bargeld oder Schmuck abholen. Bei unbekannten Anrufern sei ebenfalls Vorsicht geboten.
Die Polizei rät darüber hinaus, die Glaubwürdigkeit der Geschichten zu hinterfragen, sofort das Gespräch mit Verwandten oder Freunden zu suchen, keine Details über das eigene Vermögen preiszugeben, sich nicht unter Druck setzen zu lassen und keine Unbekannten zutritt zur Wohnung zu gewähren. Geld und Wertgegenstände sollten keinesfalls an Fremde übergeben werden.
Zudem sollte der Dienstausweis der angeblichen Polizisten gefordert werden. Unter 133 kann nachgefragt werden, ob es sich bei der Person tatsächlich um einen Polizist oder eine Polizistin handelt. Warnung von Bankangestellten seien ernst zunehmen. Außerdem wird der Austausch mit der Familie zu den falschen Polizisten angeraten.
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