Klagenfurter Vizebürgermeister aus eigener Partei geworfen

Der Lindwurmbrunnen mit Herkules-Statue in Klagenfurt
Alexander Kastner rückte von angekündigtem Rücktritt ab und kritisierte Partei

Im Team der Liste Scheider, der Partei des Klagenfurter Bürgermeisters Christian Scheider, gibt es neue personelle Verwerfungen. Vizebürgermeister Alexander Kastner, der eigentlich Ende April zurücktreten sollte, will nun offenbar doch bleiben und kritisierte seine Partei. Diese verkündete am Freitag den Rauswurf Kastners. Wie es nun weitergeht, war vorerst offen.

Vergangenen Dezember wurde bekannt, dass der aktuelle Klubobmann Patrick Jonke den derzeitigen Vize Kastner in dieser Rolle ersetzen werde. Dann kamen allerdings weitere Konfliktfelder zutage: Nachdem Scheider offensichtlich Kontakt zur FPÖ gesucht hatte, beendete das Team Kärnten die Zusammenarbeit mit dem Klagenfurter Bürgermeister und dessen Liste. Es folgte die Gründung der Liste Scheider - und die Ansage Kastners, doch Vizebürgermeister bleiben zu wollen. Kastner kommt aus der Sphäre von Team Kärnten-Chef Gerhard Köfer.

"Nicht freiwillig unterschrieben"

In einem Interview mit der "Kleinen Zeitung" fuhr Kastner am Freitag dann schwere Geschütze auf: "Ich habe diese Erklärung (zum Verzicht auf den Vizebürgermeisterposten, Anm.) nicht freiwillig unterschrieben. Sie ist nicht rechtens", so Kastner. Er sei vom Klub unter Druck gesetzt worden, das Schreiben zu unterzeichnen.

"Diese Aussage ist nicht nur bedenklich, sondern wirft schwerwiegende Vorwürfe gegen unseren Klub auf, die strafrechtlich relevant sind", konterte die Liste Scheider. Umgehend wurde beschlossen, Kastner aus dem Klub der Gemeinderäte der Liste Christian Scheider auszuschließen, ihm werde "ein Verhalten vorgeworfen, das dem Klub schadet". Wie es nun personell weitergeht, war vorerst völlig unklar.

Kommentare