Die Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Österreich

Die Geschichte der türkischen Gastarbeiter in Österreich
Bei der Stichwahl am vergangenen Sonntag hat sich eine klare Mehrheit der Türken in Österreich für Machthaber Erdoğan entschieden. Das führt zurück in ihre wechselhafte Geschichte seit den 1960ern.

Kein Versagen nach der Erdbebenkatastrophe konnte sie abhalten, keine Günstlingswirtschaft ganz oben an der Staatsspitze, nicht einmal die politisch motivierte Misswirtschaft, die für die Familie daheim das Leben zum Überleben machte: Österreichs Türken haben sich auch in der zweiten Runde der Präsidentschaftswahlen klar für Amtsinhaber Erdoğan entschieden, mehr als 73 Prozent der Stimmen gingen an ihn.

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Menschen vom Land, tief religiös und konservativ: Mit dieser Erklärung ist man bei Fragen, wer denn diese Türken in Österreich eigentlich seien, schnell zur Hand. Zu schnell, wie Faime Alpagu, aus der Türkei stammende Soziologin an der Uni Wien, meint: „Wenn es ein Grundgefühl gibt, dass viele der Türken in Österreich vereint, dann ist es, benachteiligt zu sein.“

Es ist ein Gefühl, das ihre Väter mitgebracht haben, damals, als sie Anfang der 1970er-Jahre nach Österreich kamen: „Die damaligen Regierungen in der Türkei dachten elitär. Sie hatten eine Türkei vor Augen, die modern, städtisch und europäisch sein sollte. All jene, die dem nicht entsprachen wurden ausgegrenzt. An sie hat man sich nicht gewandt.“

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