Zwei Jahre nach Bekenntnis von Star-Koch Stiegl zum Mindestlohn gibt‘s Zweifel

Im Oktober 2020 hatte Hauben-Koch Max Stiegl einen ungewohnten Auftritt an einem für ihn ungewöhnlichen Ort. In der SPÖ-Zentrale in Eisenstadt teilte der Gastronom an der Seite des roten Parteimanagers Roland Fürst mit, seinen Mitarbeitern zumindest 1.700 Euro netto zu zahlen – also den von der SPÖ Burgenland propagierten Mindestlohn.
Die Roten schnalzten mit der Zunge, endlich ein Unternehmer, der den Mindestlohn okay findet und ihn auch ausbezahlt. Neun seiner 14 Mitarbeiter im „Gut Purbach“ hatten davor weniger verdient. „Es wird mühsam“, meinte Stiegl damals.
Vielleicht zu mühsam?
Ein Job-Inserat auf einer Online-Plattform macht jedenfalls stutzig. Demnach suchte die Max Stiegl Gastronomie e.U. zumindest bis zur Vorwoche einen Abwäscher oder eine Abwäscherin. „Entlohnung bei 40 h / Woche: 1.500 Euro netto“. Was gilt jetzt, fragte der KURIER Stiegl Montagvormittag?
Das sei eine Stelle „für eine Studentenbude in Wien, da kann ich keinen Mindestlohn zahlen“, erläuterte Stiegl am Telefon. Außerdem handle es sich um einen 32-Stunden-Job. Aber im Gut Purbach würden alle Mitarbeiter „zumindest“ den Mindestlohn von 1.700 Euro netto bekommen, versichert der Gastronom.
Allerdings: Im Job-Inserat ist nur vom Gut Purbach die Rede und von einer 40-Stunden-Woche. Stiegl hatte es dann aber recht eilig, bedankte sich und beendete das Telefonat.
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