Kreditschützer rechnen mit 300 Firmeninsolvenzen im Burgenland

Kreditschützer rechnen mit 300 Firmeninsolvenzen im Burgenland
Handel und Bau sind laut Kreditschutzverband KSV1870 besonders gefährdete Branchen.

Zusammenfassung

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  • Kreditschutzverband KSV1870 erwartet 2025 bis zu 300 Unternehmensinsolvenzen im Burgenland, mit Handel und Bau als besonders betroffenen Branchen.
  • Insolvenzen bleiben auf hohem Niveau wegen wirtschaftlicher Herausforderungen wie auslaufender Förderungen und hoher Energiepreise.
  • 54 Insolvenzen im ersten Quartal 2025 betreffen 225 Arbeitnehmer und 620 Gläubiger, wobei zwei große Unternehmen 40% der Schulden ausmachen.

Im ersten Quartal 2025 gab es im Burgenland 54 Unternehmensinsolvenzen. Für das ganze Jahr erwartet der Kreditschutzverband KSV1870 bis zu 300 Unternehmenspleiten. In den ersten drei Monaten des Vorjahres waren es 87 Pleiten, im Jahr 2024 insgesamt 321.

Auch wenn bei den meisten Kennzahlen im Vergleich zum Vorjahr ein Rückgang zu verzeichnen ist, können die Kreditschützer keine Entwarnung geben.

Die Unternehmen seien weiterhin mit zahlreichen Herausforderungen konfrontiert, gibt Brigitte Dostal, Leiterin KSV1870 Insolvenz für Ostösterreich, zu bedenken: "Die auslaufenden Förderungen, das geringe Auftragsvolumen und die hohen Energiepreise setzen die burgenländischen Unternehmen weiter unter enormen Druck." Diese Risikofaktoren würden auch zukünftig das Insolvenzgeschehen im Burgenland massiv beeinflussen, so Dostal.

Handel und Bau

Wer musste seit Jahresbeginn den bitteren Gang zum Insolvenzgericht antreten? Allein die Gerald Szegner Gesellschaft m.b.H. mit rund 4,2 Millionen Euro Passiva und die Schiefer & Domaines Kilger GmbH mit rund 3 Millionen Euro sind für rund 40 Prozent der gesamten Insolvenzverbindlichkeiten in der Höhe von 13 Millionen Euro verantwortlich. Von den 54 Insolvenzen in den ersten drei Monaten sind 225 Arbeitnehmer (minus 12 Prozent im Vergleich zum Vorjahr) und 620 Gläubiger (+ 26 Prozent) betroffen.

Insolvenztreiber sind laut KSV1870 wie schon im Vorjahr der Handel und die Bauwirtschaft. Demnach stehen diese Branchen mit jeweils 13 Insolvenzfällen im ersten Quartal 2025 ganz vorne. "Der Handel und die Bauwirtschaft machen rund zwei Drittel aller eröffneten Insolvenzfälle im Burgenland aus", resümiert Gläubigerschützerin Dostal. Die Zahl der Insolvenzen werde auch in den kommenden Monaten aufgrund der wirtschaftlichen Herausforderungen auf hohem Niveau bleiben.

Für "eine merkliche Trendumkehr" und sinkende Insolvenzzahlen seien "wirksame Impulse im Wirtschaftsbereich" nötig, um Burgenlands Betriebe "nachhaltig und längerfristig zu stärken", so Dostal.

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