Neustart: Winzer Uwe Schiefer ist zurück

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Nach turbulenten Jahren und der Insolvenz der Schiefer & Domaines Kilger GmbH schlägt Winzer Uwe Schiefer mit zehn Hektar am Eisenberg und acht Mitarbeitern ein neues Kapitel auf.

Die Geschichte beginnt dort, wo sie einst ihren Lauf nahm – und auch ein Ende fand: am Eisenberg im Südburgenland. Nach der Insolvenz der Schiefer & Domaines Kilger GmbH im Dezember 2024 kehrt Uwe Schiefer mit einem neuen Konzept, klarer Struktur und einem gereiften Ausnahmejahrgang zurück – ein Neuanfang mit Tiefgang, wie seine Weine.

Der Blaufränkisch-Pionier aus Welgersdorf setzt künftig auf zehn Hektar Rebfläche in den Lagen Hannersberg, Königsberg, Tschaterberg, Szapary und Reihburg. Allesamt Parzellen im Eisenberg-Gebiet, das seit jeher als Herzkammer für charakterstarken Blaufränkisch gilt. 

Die Gesamtproduktion liegt künftig bei etwa 50.000 Flaschen jährlich – eine Größenordnung, die Qualität vor Expansion stellt.

„Der beste Jahrgang“

„2021 ist fantastisch. Wahrscheinlich ist das der beste Jahrgang, den wir je produziert haben“, sagte Schiefer nach der ersten Verkostung. Und tatsächlich: Der in den Fässern gereifte Jahrgang wird erst jetzt im Juni 2025 auf den Markt gebracht – vier Jahre nach der Lese.

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Die zehn Hektar Rebfläche von Uwe Schiefer sind in den Lagen Hannersberg, Königsberg, Tschaterberg, Szapary und Reihburg.

Genau jene Reifezeit, die Kenner dem burgenländischen Blaufränkisch seit langem empfehlen. Ein Zufall mit Langzeitwirkung.

Die Insolvenz war ein Tiefpunkt in der Karriere des gebürtigen Südburgenländers, der seine ersten Schritte als Sommelier im Wiener Steirereck gemacht hatte. 2017 war Schiefer eine Partnerschaft mit dem deutsch-steirischen Investor Hans Kilger eingegangen.

Doch wirtschaftlicher Erfolg blieb aus – die gemeinsame Gesellschaft wurde aufgelöst.

Neue Rechtsform

Der Neustart erfolgt nun in neuer Rechtsform: Die Schiefer Wein GmbH ist gegründet, acht Mitarbeiter werden ganzjährig beschäftigt. Uwe Schiefer bleibt Kellermeister, sein langjähriger Wegbegleiter Thomas Fassl verantwortet weiterhin Distribution und Verkauf der edlen Tropfen.

Perspektive für die Zukunft gibt auch die nächste Generation: Sohn Paul Schiefer, 2004 geboren, absolviert derzeit eine Ausbildung zum Önologen und wird natürlich in das Familienweingut einsteigen. „Dass wir 2021 nun launchen können, ist das Beste, was dem Wein passieren konnte“, sagt Schiefer.

Der Neustart ist geglückt – und bringt das, was seine Weine auszeichnet: Zeit, Tiefe und Konzentration auf das Wesentliche.

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