Was bisher nach wenigen Wochen im Müll landete, erhält nun ein zweites Leben – und mehr: Altmaterialien wie Werbebanner werden im Werk im Burgenland gesammelt, analysiert, zerkleinert, kompaktiert und in ein Regranulat umgewandelt. Dieses dient wiederum als Rohstoff für neue Werbeflächen.
„Wir wollten nicht länger zusehen, wie unsere Branche tonnenweise Abfall produziert und sich dann hinter Greenwashing versteckt“, sagt Geschäftsführer Jürgen Marzi. Das Ergebnis: ein digital nachverfolgbares System mit klar dokumentierter CO₂-Ersparnis. Die Daten stammen aus unabhängiger wissenschaftlicher Prüfung und werden in Form eines Zertifikats an teilnehmende Unternehmen weitergegeben.
„Mit unseren Großdrucken machen wir Marken sichtbar, aber wir wollen keine Spuren hinterlassen“, so Marzi weiter. Der Recyclingprozess greift dort, wo bislang Schluss war – nach dem Kampagnenende. Damit ist Trevision weltweit der erste behördlich registrierte Druck- und Recyclingbetrieb in einem.
Branchenweit ist das ein Pionierschritt. Großformatige Werbemittel wie Fassadenplakate, die oft nur wenige Wochen sichtbar sind, verursachen laut Unternehmen bei der thermischen Verwertung ein Vielfaches ihres Gewichts an CO₂. "One Two Morrow" liefert eine Alternative – und könnte künftig auch als Modell für andere Hersteller dienen.
Noch bleibt echte Kreislaufwirtschaft in der Werbung ein Nischenthema. Doch steigende ESG-Vorgaben (Environmental Social Governance; Anm.), wachsender gesellschaftlicher Druck und neue EU-Regeln schaffen Bewegung. Trevision sieht sich dabei als Teil der Lösung: „Verantwortung und wirtschaftlicher Erfolg sind kein Widerspruch“, betont Marzi.
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