Wege(n) der Liebe: Von Italien über Frankreich ins Rabnitztal

Enrica Innocenti und Martin Stelczmayer mit einer Urkunde in der Hand
Sprachferien wirken verbindend, manchmal sogar für das ganze Leben.

Von Josef Lang

Wie finden ein burgenländischer Marketingfachmann und eine italienische Pädagogin aus Genua zusammen, um den Bund fürs Leben zu schließen? Die kurze Antwort: über das Erlernen von Sprachen.

Die längere Antwort ist eine schöne Geschichte, wie sie nur das Leben schreiben kann.

Martin Stelczmayer aus Unterrabnitz (Bezirk Oberpullendorf) wollte nach seinem Studium der Betriebswirtschaft seine Französisch-Kenntnisse verbessern und besuchte deshalb im Jahr 1980 einen einmonatigen Sprachkurs im französischen La Rochelle an der Atlantikküste. Martins heutige Ehefrau Enrica Innocenti – eine Italienerin aus Genua – war zur selben Zeit in Frankreich. Beide kamen sich näher – verloren sich dann aber aus den Augen.

Das Internet als Kuppler

Er trieb seine Karriere bei verschiedenen Marketingagenturen voran – inklusive der Verleihung des Ehrenzeichens des Landes im Jahr 2015 für seine Tätigkeit bei „proHolz“; sie unterrichtete in einer berufsfördernden Schule in Genua andere Frauen in den Fächern Inneneinrichtung und Schneiderei.

Zunächst gab es keinen Kontakt. Erst 2008 sorgte das Internet dafür, dass sich die beiden wieder näher kamen – ehe dann elf Jahre später sogar die Hochzeitsglocken in Ligurien (Italien) läuteten. Mehrmals im Jahr zieht es Martin nach Genua, während seine Gattin jede freie Minute im Rabnitztal verbringt.

So schmeckt das Land

Und weil Liebe ja bekannt durch den Magen geht, lehrten die beiden einander die Zubereitung einiger kulinarischer Gustostückerl des jeweiligen Heimatlandes, wie zum Beispiel Pesto Genovese: Basilikum, Pinienkerne, Knoblauchzehen, Olivenöl, Parmesan und Meersalz werden mit einem Mörser zerrieben und mit Teigwaren serviert.

Enrica Innocenti wiederum ist mittlerweile eine Spezialistin für Krautdippel: Sauerkraut mit Zucker und Kümmel wird mit Faschiertem, Salz, Pfeffer, Thymian, Suppenwürfel, Semmeln und Eiern zu Kugeln geformt, die dann in Wasser durchgekocht werden – guten Appetit oder buon appetito!

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