Es handelte sich um den österreichweit ersten Versuch, eine Novelle des Luftfahrtgesetzes aus dem Frühjahr 2024 in der Praxis anzuwenden. Seit dem Inkrafttreten der Gesetzesnovelle müssen die Signallichter an Windkraftanlagen nur noch rot blinken, wenn sich ein Fluggerät in der Nähe befindet.
Das klingt simpel, aber nicht alle Windparks verfügen über die nötigen technischen Voraussetzungen. 38 Windräder der Burgenland Energie (BE) im Windpark Halbturn-Andau gehörten zu den ersten Anlagen, die mit dem notwendigen System ausgestattet wurden. Dieses ermöglicht der österreichischen Flugsicherungsstelle Austro Control, die Blinklichter zu aktivieren, sobald sich ein Flugzeug oder Hubschrauber nähert.
Ministerin Gewessler ist heute nicht mehr im Amt, aber der von ihr mitinitiierte Test wurde zu einem erfolgreichen Abschluss gebracht. Die Auswertung der Daten des mehrwöchigen Tests liegt inzwischen vor.
Wie die Burgenland Energie am Montag mitteilte, werden nun alle Windräder in einem der größten Windparks Österreichs dauerhaft auf bedarfsgerechte Nachtkennzeichnung umgestellt. „Heute können wir sagen: Der Test war sehr erfolgreich. Was wir geplant und uns erwartet haben, funktioniert unter realen Bedingungen“, freut sich Burgenland Energie-CEO Stephan Sharma. Seine Hoffnung: Dass sich die Akzeptanz für Windkraft in der Bevölkerung durch diese Maßnahme erhöht, während gleichzeitig die Natur im Seewinkel durch weniger Lichtverschmutzung in der Nacht entlastet wird.
Nachdem der Pilotversuch erfolgreich und ohne Zwischenfälle verlaufen ist, will die BE nun den nächsten Schritt gehen und bei der zuständigen Behörde ein Ansuchen für den Vollbetrieb der Nachtkennzeichnung stellen: Zunächst für den Windpark Andau, in weiterer Folge aber auch für alle Anlagen des burgenländischen Energieversorgers. „Das Burgenland ist der österreichische Windkraftpionier schlechthin. Für uns ist es nur konsequent und logisch, dass wir also auch Pioniere bei der Weiterentwicklung der Windräder sind und die ersten, die es ermöglichen, die blinkenden Nachtlichter durch Innovation zu beenden. Das Gold des Burgenlands blinkt nicht mehr rot“, spart Sharma nicht mit Eigenlob.
Umrüsten bis Ende 2026
Bis es nachts in den burgenländischen Windparks weitestgehend finster bleibt, wird es aber noch eine Weile dauern. Laut BE-Pressesprecher Jürgen Schwarz ist geplant, dass alle (rund 200) Windkraftanlagen bis Ende 2026 mit der neuen Technologie ausgestattet werden – wobei ältere Modelle, die ohnehin demnächst vom Netz gehen, nicht mehr umgerüstet werden.
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