Erneuerbare Energie im Burgenland: Schneller Ausbau, sichere Netze

In der Produktion ist das Burgenland Österreichs Musterschüler
Das Burgenland will Genehmigungsverfahren für erneuerbare Energien deutlich verkürzen. Dazu bringt die Regierung eine Gesetzesnovelle in den Landtag ein. „Wo ein überragendes öffentliches Interesse besteht und keine negativen Umweltauswirkungen zu erwarten sind, sollen Verfahren schneller abgeschlossen werden“, lädt Landeshauptmann-Stellvertreterin Anja Haider-Wallner am Montag zu einer Pressekonferenz mit den Klubobleute Roland Fürst (SPÖ) und Wolfgang Spitzmüller (Grüne) . Diese Initiative setzt eine EU-Richtlinie um, die bereits einen Vorrang für den Ausbau erneuerbarer Energien vorsieht. Ziel ist, den Umstieg auf eine klimafreundliche Energieversorgung zu beschleunigen und Genehmigungsprozesse zu vereinfachen.
Während das Burgenland die Gesetzeslage anpasst, drängen Energieversorger auf stabile rechtliche Rahmenbedingungen für den Netzausbau. „Wir brauchen Planungssicherheit für Milliardeninvestitionen“, betont Brigitte Ederer vom Forum Versorgungssicherheit, die Netz Burgenland ist ein Teil davon. Dazu gehört auch ein reformiertes Tarifsystem, das nicht nur den Verbrauch, sondern auch die Netzbeanspruchung berücksichtigt. Besonders wichtig sei es, Eigenverbrauch zu fördern, um das Netz zu entlasten. Der steigende Anteil privater Photovoltaikanlagen sei zwar erfreulich, doch müsse auch die Speicherung vor Ort verstärkt werden. „Unser Ziel ist ein effizientes Zusammenspiel von Stromerzeugern, Netzbetreibern und Verbrauchern“, so Johannes Zimmerberger von der Linz Netz GmbH.
Strom für Wien
Wie begehrt erneuerbare Energie aus dem Burgenland ist, zeigt auch folgendes Beispiel. Mit der Übernahme des Windparks Mönchhof durch Wien Energie wird die Windkraft-Kapazität des Unternehmens um 52 Megawatt erhöht. Der bereits in Betrieb befindliche Park versorgt 32.000 Haushalte mit sauberem Strom. „Windkraft ist für eine nachhaltige, unabhängige Energieversorgung unverzichtbar“, erklärten die Wien-Energie-Geschäftsführer Michael Strebl und Karl Gruber. Doch das ist erst der Anfang für Wien Energie. Ganz dem burgenländischen Beispiel folgend – die ersten Windräder wurden dort bereits 1998 installiert –, geht 2026 der Windpark Loidesthal II mit 61,8 Megawatt ans Netz. Wien Energie plant, bis 2030 eine Gesamtleistung von 1.000 Megawatt aus erneuerbaren Energiequellen zu installieren.
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