Wahlkampfauftakt: ÖVP will „Dreier vorm Ergebnis“

Thomas Steiner holte sich Unterstützung vom alten und neuen Kanzler Sebastian Kurz
Die türkise Volkspartei will mit Hilfe des Kanzlers in spe, Sebastian Kurz, wieder in die Regierung und die FPÖ ablösen.

Die neue Volkspartei liebt es kuschelig. Wie beim Parteitag im Herbst war auch der Saal für den Start in den Intensivwahlkampf so gewählt, dass man sich wie auf einem Pop-Festival fühlte – umfallen war unmöglich, schwitzen unvermeidlich.

Rund 600 Funktionäre und Sympathisanten der Türkisen waren Freitagabend in ein Eisenstädter Restaurant gekommen, „um Sebastian Kurz zu schauen“ und Spitzenkandidat Thomas Steiner für die letzten drei Wochen bis zur Landtagswahl am 26. Jänner anzufeuern. „Wir müssen laufen, bis die Sohlen brennen“, rief Landesgeschäftsführer Christoph Wolf als Einpeitscher in die Menge.

Denn die ÖVP starte „bei 29 Prozent“, verwies Wolf auf das Ergebnis der Wahl von 2015 – als die ÖVP fast 13 Prozentpunkte hinter der SPÖ lag. Deshalb müsse man realistisch bleiben. „Wir wollen stärker werden und einen Dreier vorm Ergebnis“, gab Steiner die Parole aus. Die ÖVP will auch wieder in die Landesregierung und dort die FPÖ ablösen, damit „nicht nur die SPÖ entscheidet“, sondern ein bürgerliches Gegengewicht besteht.

Rückenwind von Kurz

Um die Wähler dafür zu mobilisieren, waren neben dem designierten Kanzler Kurz auch die beiden künftigen Ministerinnen Karoline Edtstadler und Elisabeth Köstinger nach Eisenstadt gekommen. Kurz betonte, dass „Steiner der richtige Mann fürs Burgenland ist“. Mit dabei waren auch die frischgebackene Vize-Generalsekretärin Gaby Schwarz aus Eisenstadt und Christian Sagartz, der Edtstadler als EU-Abgeordneter nachfolgt.

Die Euphorie, die Kurz in der Volkspartei entfachen konnte, hat auch die bis dato etwas flügellahme ÖVP im Burgenland beflügelt. Bei der EU- und der Nationalratswahl 2019 setzte sich die ÖVP erstmals nach mehr als 50 Jahren wieder vor die Roten. „Diese Stimmung bringt noch keine Stimmen“, so Wolf – aber schaden wird sie auch nicht.

„Ich bin überzeugt, dass im Burgenland mehr möglich ist“, spornte Kurz die Seinen an. Die ÖVP sei im Burgenland „notwendig“, Rot-Blau nicht der Weisheit letzter Schluss.

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