Wahlkampfauftakt: Der Dosko macht‘s ganz ohne SPÖ

Doskozil lud ins Messezentrum Oberwart.
Landeshauptmann Hans Peter Doskozil skizzierte seine Vision für die Sozialdemokratie - ohne die SPÖ zu nennen.

Die burgenländische Sozialdemokratie liebt die große Inszenierung. Wie beim Parteitag vor 1,5 Jahren war die Halle im Oberwarter Messezentrum auch diesmal bis an den Rand gefüllt, weit mehr als 2.000 Mitglieder und Sympathisanten waren aus Nord und Süd zum offiziellen Wahlkampfauftakt der SPÖ Burgenland gekommen.

Wobei die Zuhörer auf ein Wort vergeblich warteten – nämlich SPÖ. Denn Landeshauptmann Hans Peter Doskozil – stimmlich weiterhin hörbar angeschlagen – war während seiner gut 30-minütigen Rede auffallend darum bemüht, seine Partei nicht beim Namen zu nennen. Stattdessen lieferte er eine Befundanalyse der österreichischen Sozialdemokratie ab – beginnend bei den „goldenen Jahren“ unter Bruno Kreisky im Bund und Theodor Kery im Land, bis hin zu Vorgänger Hans Niessl, der gemeinsam mit seinem früheren Amtskollegen Hans Sipötz Moderator Alfons Haider auf der Bühne Rede und Antwort stand.

„Land schaut auf uns“

Die künftige Politik wird freilich von Doskozil gemacht – und der erzählte, wie er sich den „Politiker der Zukunft“ vorstelle: Mitten im Leben und in der Gesellschaft müsse er stehen und Lösungen mit Hausverstand anbieten – versehen mit einer großen Portion Menschlichkeit. Und meinte damit einerseits wohl sich selbst und andererseits die Bundespartei, wo „ich teilweise Dinge erlebt hab, die ich keinem Funktionär wünsche – und trotzdem ist die Sozialdemokratie die einzige politische Alternative in diesem Land, die für die Menschen wichtig ist“.

Deshalb sei diese Wahl auch so bedeutsam, „nicht nur fürs Burgenland, sondern für Österreich, denn wir können zeigen, mit welchen Themen die Sozialdemokratie Wahlen gewinnen kann – das Land schaut auf uns.“

Thematisch blieb Hans Peter Doskozil bei bereits umgesetzten Vorhaben: Mindestlohn von 1.700 Euro, Anstellung von pflegenden Angehörigen, gratis Kindergarten. Sein Appell: „Bitte tragt diesen Wahlkampf mit, damit wir weiter Verantwortung übernehmen können – aber würdig und in Freundschaft.“

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