VP-Hirczy verlässt Bundesrat, SP-Hoffmann wird Bezirkschef

Ein Mann in Trachtenjacke spricht vor einer Europafahne.
Zwei Politiker Anfang 40: Ausstieg von Bernhard Hirczy (Bild), und Aufstieg von Thomas Hoffmann

Am kommenden Montag stehen bei SPÖ und ÖVP personelle Änderungen ins Haus. Die einen waren erwartbar, die anderen kommen eher überraschend.

Am gestrigen Donnerstag hat ÖVP-Bundesrat Bernhard Hirczy im Hohen Haus seine Abschiedsrede gehalten und wurde mit Standing Ovations verabschiedet. Er scheide „aus freien Stücken aus“, sagte der Jennersdorfer auf die KURIER-Frage, ob er von der Landespartei zum Rückzug gedrängt worden sei.

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Der Tischlermeister macht einen für einen Politiker ungewöhnlichen Schritt und lernt etwas Neues. Der 41-Jährige ist gerade in der Halbzeit eines achtsemestrigen Lehramtsstudiums in Graz und arbeitet schon als Berufsschullehrer in Fürstenfeld. Hirczy war seit der Landtagswahl 2020 Bundesrat, davor fünf Jahre im Landtag.

Wer ihm nachfolgt, will die ÖVP am Montag entscheiden. Parteiobmann Christian Sagartz wird dem Landtagsklub am Vormittag einen Vorschlag unterbreiten. Auf den Namen Marianne Hackl wird er nicht lauten, die Ersatz-Bundesrätin aus Wörterberg „verzichtet aus eigenem Entschluss“ aufs Nachrücken, sagt sie: „Ich habe eine Verzichtserklärung unterschrieben.“ In der ÖVP hält man sich bedeckt, aber im vergangenen März wurde Hirczy als Jennersdorfer ÖVP-Bezirkschef von Philipp Kohl abgelöst. Ein Indiz, dass er Hirczy auch nun beerben könnte.

Im Rahmen einer Bezirkskonferenz im Neudörfler Martinihof soll am Montagabend der Schattendorfer Bürgermeister Thomas Hoffmann zum neuen SPÖ-Vorsitzenden des Bezirks Mattersburg gewählt werden. Eine seiner Stellvertreterinnen wird Laura Moser, Rechtsanwältin, Vizebürgermeisterin in Pöttsching und Tochter von Ex-Landesparteichef Manfred Moser.

Der 40-Jährige Hoffmann folgt auf seinen Neudörfler Bürgermeisterkollegen Dieter Posch. Dieser hatte die Bezirkspartei im Herbst 2020 übernommen, nachdem Christian Illedits im Zuge des Commerzialbankskandals den Hut nahm. Dass der 63-jährige Posch das Amt nur für eine begrenzte Dauer übernehmen wollte, hatte er von Anfang an klar gemacht. Hoffmann wurde einstimmig nominiert, es gibt im Bezirk aber auch kritische Stimmen: „Hoffmann wollte und Dosko (LH Hans Peter Doskozil, Anm.) hat gesagt, das ist super – damit war alles klar“, wird dem KURIER hinter vorgehaltener Hand erzählt.

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