Von Robot bis Renovierung: 600 Jahre alte Kirchengemeinde im Wandel

Die denkmalgeschützte Pfarrkirche Unterrabnitz
In Unterrabnitz wird heuer das 600-jährige Jubiläum der Pfarrgemeinde gefeiert.

Von Josef Lang

Das kirchliche Leben in Unterrabnitz war immer vom katholischen Glauben geprägt. Die Bewohner mussten Abgaben und Robot-Dienste für den Grundherrn, also Esterhazy, Ortspfarrer und später auch für den Lehrer leisten, was natürlich nicht immer friktionsfrei verlief.

Für die katholische Pfarrgemeinde Unterrabnitz gibt es 2025 gleich mehrere Anlässe zum Feiern. Deshalb hat Otto Fruhmann das kirchliche Geschehen im Buch „Eine Kirche auf einem Berg“ zusammengefasst.

Die Geschichte der Kirche

Der 600-jährige Jubiläum der Pfarre Unterrabnitz im heurigen Jahr geht aus Aufzeichnungen des Archives in Györ hervor. Als Bestätigung heißt es in einem Vertrag von 1810: „bekennen die endesgefertigten zwey Gemeinden Unterrabnitz und Schwendgraben, dass die Unterrabnitzer Kirche schon seit 400 Jahr … den jährlichen Zins in hiesigen Besitz genommen hat“.

400 Jahre alte Visitationsberichte beschreiben die Pfarrgemeinde Unterrabnitz mit zwei Filialen, Oberrabnitz und Schwendgraben. Oberrabnitz war bis 1788 eine Filiale, Schwendgraben erhielt 1914 eine eigene Kirche, blieb aber bis heute eine Filiale der Pfarrgemeinde Unterrabnitz. „Die Kirche liege auf einer Anhöhe und ist den Aposteln Petrus und Paulus geweiht“, heißt es in den genannten Visitationsberichten; der erste Prediger wirkte bereits im Jahr 1595.

Höhen und Tiefen

Im Laufe der Jahrhunderte gab es sowohl bauliche als auch seelsorgliche Höhen und Tiefen. So war die Pfarrkirche von 1816 bis 1827 wegen Baumängel behördlich gesperrt – Messen und Andachten fanden in der Kapelle des Esterhazy-Kastells statt. 

Der in dieser Zeit seinen Dienst als Pfarrer in Unterrabnitz antretende Pfarrer Wallner beschrieb die Situation so: „Ich fand hier an Allem, was ich antraf, meine größte Zufriedenheit, ausgenommen die Pfarrkirche, bei deren Anblick mir das Herz blutete; denn diese sah mehr einem Viehstalle als einem Gotteshaus gleich.“

Renovieren statt Neubau

Pläne für den Neubau einer Kirche waren fertig, doch in Wirklichkeit kam es zu lange andauernden Teil-Renovierungen, bis nach zwei Weltkriegen die jetzige Form der heutigen Pfarrkirche entstand. Derzeit wird die Pfarre Unterrabnitz von Dechant M. Wolfgang Brien unter Mithilfe von Pfarrvikar Ivan S. Vukcevic betreut.

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