Verdacht: Rumänische Betreuerinnen ohne Covid-Test

Verdacht: Rumänische Betreuerinnen ohne Covid-Test
Landesrat Illedits will 24-Stunden-Betreuung in Landeshand

24-Stunden-Betreuerinnen aus Rumänien, die mit Korridorzügen nach Österreich kommen, werden in einem Hotel nahe Wien auf das Coronavirus getestet. Erst nach einem negativen Test können sie ihre Tätigkeit bei den Familien aufnehmen.

Ein Fall aus dem Burgenland legt nun nahe, dass diese Regelung nicht für alle Betreuerinnen aus dem Land am Schwarzen Meer gilt.

Bei einer 82-jährigen Dame aus dem Seewinkel, die an einer schweren Atemwegserkrankung leidet, ist es am vergangenen Donnerstag zur lang ersehnten Ablöse der Betreuerin gekommen, die zweieinhalb Monate vor Ort war. Die Tochter der pflegebedürftigen 82-Jährigen fiel aber aus allen Wolken, als sie von der neuen Betreuerin erfuhr, dass sie gemeinsam mit drei Kolleginnen in einem Bus aus Rumänien angereist sei – ohne jedes Gesundheitszeugnis. Insgesamt sollen 16 Personen derart nach Österreich gekommen sein.

Von der vermittelnden privaten Pflegeagentur mit zwei Standorten im Nordburgenland bekam die besorgte Tochter die Auskunft, Betreuerinnen aus Rumänien fielen unter die Pendlerregelung für Covid-19, Test und Quarantäne blieben ihnen erspart.

Vom KURIER am Samstag mit den Behauptungen konfrontiert, war eine Mitarbeiterin der Pflegeagentur kurz angebunden: „Dazu kann ich keine Auskunft geben, danke“.

Pflege in Landeshand

Für Burgenlands Soziallandesrat Christian Illedits, an den sich die Angehörige der 82-Jährigen wandte und der umgehend eine Covid-Testung der Betreuerin veranlasste (Ergebnis stand am Samstag noch aus), zeigt der Fall, „dass der gesamte 24-Stunden-Betreuungsbereich auf neue Beine gestellt werden muss“. Der Verdacht liege nahe, „dass es weitere solcher Fälle in ganz Österreich gibt“.

Illedits kann sich vorstellen, dass die 24-Stunden-Betreuung statt Bundes- künftig Ländersache wird.

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