"US-Arzt" betrog Burgenländerin um fünfstelligen Betrag

Betrug hat viele Gesichter
57-Jährige verliebte sich beim Chatten in angeblichen Arzt der US Navy. Betrüger überredete sie zu Überweisungen.

Die vermeintlich große Liebe übers Internet hat sich für eine 57-jährige Burgenländerin als großer Betrug entpuppt. Die Frau hatte im Juni auf Facebook eine Freundschaftsanfrage erhalten. Nach regem Chat verliebte sie sich in einen Unbekannten, der sie dringend um Geld bat. Sie erfüllte seinen Wunsch und machte eine fünfstellige Summe locker. Als aber statt der Rückzahlung eine weitere Geldforderung ankam, erstattete sie Anzeige, berichtete die Polizei am Dienstag.

Der Chatpartner gab sich als amerikanischer Arzt und Angehöriger der US Navy mit dem Namen „Davis Chris“ aus. Er erzählte der Frau, dass er derzeit in Ägypten stationiert sei und Geld für eine Operation seines schwerkranken Sohnes benötige. Durch den Auslandseinsatz habe er keinen Zugriff auf sein Geld, welches er für den kostspieligen Eingriff brauchen würde. Er bat die 57-Jährige, ihm einen Betrag im unteren, fünfstelligen Bereich vorzustrecken.

Die Frau entsprach seiner Bitte und überwies ihm das Geld in fünf Transaktionen auf zwei ausländische Bankkonten. Der Betrüger versicherte der Burgenländerin, dass er ihr das Geld zurückzahlen werde. Es befinde sich sogar schon auf dem Postweg. Bei der 57-Jährigen trudelte jedoch stattdessen eine weitere Geldforderung ein: Diesmal brauchte der Chatpartner angeblich Bares, um die Zollgebühren für die Rückerstattung seiner Schuld zu begleichen. Da reichte es der Frau und sie schaltete die Polizei ein.

• Internetbeziehungen sind natürlich grundsätzlich möglich, wenn Ihr Gegenüber jedoch Geld von Ihnen fordert, sollten Sie Vorsicht walten lassen.

• Überweisen Sie kein Geld, auch wenn ein tragischer Notfall behauptet wird.

• Achten Sie auf den Schutz Ihrer Daten und seien Sie vorsichtig, wenn Sie Details zu Ihrer Person bekanntgeben.

• Prüfen Sie die Privatsphäreneinstellungen auf Ihren Onlineprofilen.

• Seien Sie skeptisch bei unaufgeforderten Zuschriften von Damen oder Herren aus dem Internet – es handelt sich dabei um Massensendungen an viele Personen.

• Hinterfragen Sie, ob Ihre Internetbekanntschaft wirklich ähnliche Interessen hat, oder vielleicht Ihr Onlineprofil ausspioniert haben könnte.

• Geben Sie den Namen, oder das Foto Ihres Gegenübers in eine Suchmaschine ein – bei Suchtreffern können Sie davon ausgehen, dass Sie nicht der oder die einzige E-Mail/Chatpartner/in – sind.

• Übermitteln Sie keine Fotos oder Videos von sich selbst. Falls unangenehme Bilder und Videos veröffentlicht wurden, hilft der Ombudsmann https://ombudsmann.at/ bei der Löschung dieser.

• Decken Sie Ihre Webcam ab, solange Sie Ihrem Gegenüber nicht vertrauen. Denken Sie daran, dass alles was Sie vor der Webcam machen, vom Gegenüber aufgezeichnet werden kann.

• Oftmals hilft es eine Vertrauensperson einzuweihen, diese öffnet ihnen die Augen und hält Sie von Schaden ab.

• Lassen Sie sich nicht unter Druck setzten. Wenn das Gegenüber etwas vehement fordert oder emotionalen Druck ausübt, ist höchste Vorsicht geboten.

• Wenn Sie überwiesen, oder mit Ihrer Kreditkarte bezahlt haben, wenden Sie sich rasch an Ihre Bank, eventuell kann man noch Gelder rückbuchen oder Zahlungen stornieren.

• Scheuen Sie sich nicht, den Sachverhalt bei der Polizei anzuzeigen, es gibt viele Betroffene. Wichtig ist, dass Sie die Unterhaltungen oder Chatverläufe und die Zahlungsunterlagen mitnehmen.

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