Ungarn macht Seeufer dicht: Gegner glauben nicht an Kriegsrelikte

Ungarn macht Seeufer dicht: Gegner glauben nicht an Kriegsrelikte
Neue Entwicklung am ungarische Ufer des Neusiedler Sees: Behörden verbieten Zugang und begründen das mit gefundenen Sprengkörpern.

Aktuellen Informationen aus Ungarn zufolge ist der Zugang zum Seeuferbereich des Neusiedler Sees in der Gemeinde Fertörakos seit Dienstag, 12 Uhr, bis auf Weiteres gesperrt. Begründet wird diese Maßnahme seitens der ungarischen Behörden mit Funden von Sprengkörpern aus dem Zweiten Weltkrieg.

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Die Sperre hat zur Folge, dass das Areal, wo das umstrittene Tourismusprojekt im Ausmaß von 75 Millionen Euro auf einer Fläche von knapp 14 Hektar geplant ist (der KURIER berichtete), nicht mehr betreten werden darf. „Das gilt auch für die Inhaber und Mieter bestehender Anlagen“, sagt Umweltschützer Wolfgang W. Pelikan, der vermutet, dass damit die Berichterstattung über Maßnahmen im Projektgebiet unterbunden werden soll: „Der von den Behörden genannte Sachverhalt, also die Funde von Kriegsrelikten, lässt sich durch Außenstehende nur schwer überprüfen.“

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Das Areal ist derzeit nicht zugänglich.

Gegner laden zu Treffen

Ursprünglich hatten Projektgegner und Umweltschützer für Mittwoch kommender Woche Medien und Interessierte zu einem Besichtigungstermin geladen. Treffpunkt wäre beim Eingang zum ungarischen Seebereich gewesen, geplant war eine Schifffahrt, um sich den Uferbereich vom Wasser aus anzusehen. Ob dieses Treffen nun stattfinden wird, stand zu Redaktionsschluss noch nicht mit Sicherheit fest.

In Ungarn dürfte der politische Druck im Zuge der Umsetzung des Projekts jedenfalls massiv sein: Bei der Suche nach einer geeigneten Location für das Treffen war kein ungarischer Gastronom bereit, einen Saal zu vermieten, weshalb auf „internationale Gewässer“ ausgewichen werden musste, wie die Projektgegner sagen.

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