Tourismuszahlen: "Schlecht" oder "kräftiges Plus"?

Tourismuszahlen: "Schlecht" oder "kräftiges Plus"?
Weniger Tourismus im Land, aber mehr Nächtigungen? Das Nova Rock machts möglich.

Zahlen lügen nicht. Insofern stimmt es, wenn sich der Burgenland Tourismus im Juni über ein „kräftiges Plus“ im Vergleich zu 2022 freut. Dazu muss man aber wissen, dass ab sofort die Nächtigungen des „Nova Rock“ in die Statistik aufgenommen werden – in Summe etwa 137.000.

Lässt man diese weg, fehlen auf das Vorjahr satte 40.000 Nächtigungen – ein Minus von 11,7 Prozent. Das laut Statistik Burgenland „schlechte“ Juni-Ergebnis hat auch das Halbjahr mit 0,3 Prozent ins Minus abrutschen lassen.

Kein Wunder also, dass Ex-Tourismuslandesrat Alexander Petschnig (FPÖ) im Interview die jüngst veröffentlichten Zahlen als „Bilanzfälschung“ bezeichnet.

Mehr dazu hier: Günstiges Fahrwasser für die FPÖ: Parteichef Petschnig im Interview

  • Rückläufig
    Im Juni gab es in drei von vier Gemeinden ein Minus bei den Nächtigungen. Auf das Halbjahr 2019 (vor Corona) fehlen fast 100.000 Übernachtungen (minus 7 Prozent).
     
  • 40.000 Nächtigungen weniger
    gab es im Juni im Vergleich zu 2022 (minus 12 Prozent) – ohne die neu mitgezählten „Nova Rock“-Nächte. Die Begründung des Burgenland Tourismus: negative Berichte über den Neusiedler See, verändertes Urlaubsverhalten und weniger lange Wochenenden als 2022

Anders sieht man das freilich beim Burgenland Tourismus. Dort wird betont, dass durch die neue Berechnung erstmals ein valider Vergleich mit anderen Bundesländern möglich sei. Schließlich würden auch in der Steiermark die Nächtigungen bei Formel-1- oder Motorsport-Eventsgezählt.

Dass sich die Zahlen gut entwickeln werden, dafür ist gesorgt: Demnächst sollen auch andere Camping-Nächtigungen, wie etwa jene des Picture on in Bildein, zählen.

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