Suche nach Massengrab in Rechnitz geht weiter
Die Suche nach dem Massengrab der 1945 von NS-Funktionären erschossenen 180 ungarisch-jüdischen Zwangsarbeiter in Rechnitz geht doch noch weiter. Bisher wurde auf der untersuchten Fläche nichts gefunden.
Diese wurde daher um 80 Quadratmeter bis an die Grenze des Nachbargrundstücks erweitert, hieß es vom Landesmedienservice auf APA-Anfrage. Am Freitag waren die Grabungen wegen Regens vorübergehend eingestellt worden. Sie sollen nun bis Ende dieser Woche abgeschlossen werden.
Im Anschluss erfolgt eine Evaluierung und die Bewertung allfälliger weiterer Schritte. Ausgangspunkt für die Grabung waren die Auswertung historischer Quellen und Luftbilder, die Interpretation neuer Hinweise und die Ergebnisse geomagnetischer Untersuchungen der Geosphere Austria.
Grabung des Landes
Die TU Wien hatte zuvor eine zerstörungsfreie Methode entwickelt, die einen Blick unter die Erde zulässt und Schlussfolgerungen auf mögliche Grabanlagen ermöglicht. Insbesondere Variationen im Kohlenstoffgehalt stellen einen potenziellen Indikator für degradiertes organisches Material dar, bei dem es sich um menschliche Überreste handeln könnte.
Im Sommer wurde mit dieser Methode eine kleine Fläche in der Nähe des Rechnitzer Kreuzstadels untersucht, bei der eine bestimmte Wahrscheinlichkeit besteht, es könnte eine Grabanlage sein.
Dort wird nun auf einer Fläche von rund 200 Quadratmetern gegraben. Weil sich diese über einer neolithischen Kreisgrabenanlage befindet, ist eine besonders sorgfältige Vorgangsweise notwendig. Die Grabung wird vom Land und der Archäologie Burgenland gemeinsam mit Experten der archäologischen Firma PannArch durchgeführt. Sie ist vom Bundesdenkmalamt genehmigt. Schon seit den 1970er-Jahren wird nach den Zwangsarbeitern des Massakers von Rechnitz gesucht. Jetzt zum ersten Mal durch das Land Burgenland.
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