Tausende Kunden warten weiter auf Stromabrechnung

Ein 100-Euro-Schein ist mit einem weißen Stromkabel umwickelt, im Vordergrund ein Stecker.
Ein Fehler bei österreichweiter Plattform sorgt seit Wochen für Verzögerungen. 10.000 Konten sind betroffen.

Von Gernot Heigl

Ein Ende der digitalen Panne bei den Strom-Abrechnungen von mehr als tausend Kunden der Burgenland Energie scheint absehbar. Betroffene wurden nun über die nächsten Schritte informiert.

Außerdem gibt es mit dem Fanclub Burgenland Energieunabhängig (FCBE) ein weiteres Opfer der Datenpanne: In der österreichweiten Energiegemeinschaft mit rund 40.000 Vertragspartnern sollen rund 10.000 Konten betroffen sein. So ist es derzeit etwa nicht möglich, Verbrauchsdaten einzusehen.

Die Vorgeschichte

Wie berichtet, legte ein technisches Problem bei der österreichweiten Datenaustauschplattform EDA seit Mitte September die Abrechnung von Kundinnen und Kunden lahm, die Teil von Energiegemeinschaften sind – etwa dem Fanclub Burgenland Energieunabhängig (FCBE). 

Die Verbrauchsdaten zwischen Energiekonzern und Gemeinschaft konnten nicht korrekt aufgeschlüsselt werden, weshalb keine korrekten Abrechnungen möglich waren.

In einem Schreiben an die Betroffenen, datiert mit November 2025, erklärt das Unternehmen: „Wir haben von den österreichischen Netzbetreibern die Information erhalten, dass es durch ein routinemäßiges Software-Update bei der österreichweiten Datenaustauschplattform (EDA) zu einem Leistungsabfall der Systeme gekommen ist.“ Dadurch komme es „für Kunden von Energiegemeinschaften in ganz Österreich aktuell zu einer verzögerten Übermittlung von Energiedaten sowie Abrechnungen“.

Auf Nachfrage des KURIER sagte ein Sprecher der Burgenland Energie, das seit Mitte September bestehende Problem sei inzwischen lokalisiert. Man hoffe auf eine „zeitnahe Behebung des digitalen Schadens“.

Maßnahme verworfen: Keine Hochrechnung

Ursprünglich war geplant, betroffenen Kundinnen und Kunden eine vorläufige Hochrechnung zu schicken. Diese Maßnahme wurde nun verworfen, um Doppelabrechnungen zu vermeiden. „Wir wollen vermeiden, dass unsere Kunden in kurzer Zeit zwei Rechnungen erhalten“, heißt es aus dem Unternehmen.

Stattdessen setzt der Konzern auf eine direkte Nachverrechnung, sobald die Systeme wieder funktionieren: „Sobald seitens der österreichischen Netzbetreiber wieder eine Datenübermittlung an uns erfolgt, werden wir unmittelbar die ausstehende Jahresrechnung an Sie übermitteln. Wir werden bis dahin keine Teilbeträge von Ihnen abbuchen.“

In dem Schreiben wird zudem betont, dass nicht abgebuchte Beträge aliquot auf künftige Teilzahlungen aufgeteilt werden. Die meisten Betroffenen warten demnach auf zweistellige Beträge; bei höheren Summen will das Unternehmen telefonisch Kontakt aufnehmen. „Wir werden immer eine Kulanzlösung finden“, heißt es.

Kundendaten angeblich sicher

Die Burgenland Energie entschuldigt sich für entstandene Unannehmlichkeiten und verweist darauf, dass die Ursache nicht in ihrem Verantwortungsbereich liege. Alle Kundendaten seien gesichert, heißt es weiter. Angaben, wonach mehr als 10.000 Personen betroffen seien, wies das Unternehmen zurück: Derzeit handle es sich um etwas mehr als 1.000 Abnehmerinnen und Abnehmer.

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