So werden die Kiebitze im Südburgenland geschützt

So werden die Kiebitze im Südburgenland geschützt
In Moschendorf soll ein Netzwerk aufgebaut werden, das sich um die Kiebitze kümmert. Außerdem gibt es einen Appell an die Landwirtschaft.

Der Kiebitz ist mit seinem kecken Federhauberl am Kopf, dem auffälligen Balzflug und dem nicht zu überhörenden Ruf ein gern gesehener Frühlingsbote. Als typischer Bodenbrüter legt er seine Eier gerne inmitten von Ackerflächen, dort ist die Ausschau nach Feinden einfach.

„Genau hier liegt das Problem. Die Nester sind leicht zu übersehen und der Kiebitz verliert daher nicht selten seine gesamte Brut“, sagt Brigitte Gerger vom Verein „Berta“ bei einer Informationsveranstaltung in Moschendorf (Bezirk Güssing).

Dort befindet sich die größte Kiebitzkolonie nach dem Neusiedler See. Die Brutkolonie ist daher für den Fortbestand des Kiebitzes von großer Bedeutung. Zumindest ein Küken pro Nest sollte überleben, um den Bestand stabil zu halten.

„Das ist derzeit aber leider nicht der Fall“, erklärte der Vogelexperte Daniel Leopoldsberger von BirdLife.  Bei der Untersuchung der Kolonie vor zwei Jahren schlüpften aus 92 Eiern nur zwei Jungtiere.

So werden die Kiebitze im Südburgenland geschützt

Daniel Leopoldsberger erklärte in Moschendorf die Bedeutung des Kiebitz.

Nun will man sich gemeinsam für den Kiebitz einsetzen. Der Verein thema:natur betreut ein österreichweites Projekt, bei dem Moschendorf eine Pilotgemeinde darstellt. Ziel ist es, Informationen über den Kiebitz unter die Bevölkerung zu bringen und ein Netzwerk von Personen aufzubauen, die auf den Kiebitz schauen.

Appell an die Landwirtschaft

Demnächst werden in Moschendorf Gelege ausgesteckt, damit sie für die Landwirte sichtbar sind. Es wird appelliert, die Nester bei der Bewirtschaftung zu umfahren. Ein kleiner Schwenk kann so ein Gelege retten, in dem sich in der Regel vier Eier befinden.

Außerdem werden im Zuge eines Projektes des Vereines BERTA speziell für Moschendorf Förderpakete für Ackerflächen geschnürt, die den Kiebitz unterstützen sollen. Bereits heuer werden 41 Hektar Ackerland begrünt und erst ab 7. Juli gemäht. Damit soll sichergestellt werden, dass die Jungvögel Nahrung und Unterschlupf in der Agrarlandschaft finden.

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