Sichtung bestätigt: Wolf lief Traktor hinterher

A grey wolf in the forest
Videobeweis eines Landwirts wurde von Experten gesichtet.

Die Rückkehr des Wolfs ins Burgenland wird konkreter: Eine aktuelle Sichtung bei Mannersdorf an der Rabnitz (Bezirk Oberpullendorf) wurde nun offiziell bestätigt, berichtet der ORF Burgenland. Laut dem zuständigen Referat für Jagd und Fischerei handelt es sich bei dem auf Video festgehaltenen Tier eindeutig um einen Wolf.

Der Film entstand Ende Juni, als ein Landwirt zwischen Mannersdorf und Klostermarienberg mit dem Traktor unterwegs war. Das Tier lief dem Fahrzeug über längere Zeit hinterher – eine ungewöhnliche, aber gut dokumentierte Szene. 

Kurz darauf meldete der Landwirt seine Beobachtung bei der neuen, erst vor wenigen Wochen eingerichteten Meldestelle des Landes. Die Analyse erfolgte durch das Forschungsinstitut für Wildtierkunde und Ökologie (FIWI). „Wir haben die Bestätigung bekommen“, sagte Roman Bunyai, Leiter der Servicestelle Jagd und Fischerei.

Dritte Sichtung

Es ist die dritte offiziell nachgewiesene Sichtung binnen zweier Jahre: 2023 wurde ein Wolf bei Draßmarkt von einer Wildkamera aufgenommen, im Frühjahr 2025 bestätigten DNA-Proben Wolfsrisse im Leithagebirge. Grund für die Zunahme sei, so Bunyai zum ORF, dass „die Zahl der Wölfe in Österreich generell steigt“. Allerdings handle es sich dabei meist um Einzeltiere auf Durchreise. Eine dauerhafte Ansiedlung im Burgenland sei bisher nicht erfolgt.

Carina Neuwirth, Naturschutzreferentin bei Esterhazy, betonte in dem Bericht die ökologische Bedeutung: „Der Wolf reguliert Wildpopulationen und unterstützt so die Artenvielfalt.“ Die Effekte im Burgenland seien allerdings schwer zu bewerten, da sich die Tiere nur kurz im Gebiet aufhalten.

Noch keine Rudel

Zur besseren Erfassung setzt das Land auf ein digitales Monitoring. Die neue Online-Meldestelle auf jagd-burgenland.at dient der wissenschaftlichen Erfassung und Analyse. Für Landesrat Leonhard Schneemann ein „wichtiger Schritt im Wildtiermanagement“. Alle Sichtungen werden überprüft – auch mit Blick auf die häufige Verwechslungsgefahr mit Goldschakalen oder Hunden.

Eine Ausweitung des Wolfsbestands scheint unwahrscheinlich. „Im Burgenland gibt es keine Hinweise auf Rudel“, so Bunyai. Abschüsse seien „kein Thema“. Spaziergängern empfiehlt er: „Hunde anleinen und auf den Wegen bleiben.“

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