Schulstart mit weniger Klassen, aber mit einer neuen Schule

Erster Schultag in Apetlon.
Zurück an die Schulbank hieß es am Montag für 32.867 Kinder und Jugendliche im Burgenland. Für rund 2.800 Taferlklassler ist es das erste Schuljahr überhaupt.
Ein ganz besonderer Schulstart wurde am gestrigen 1. September in Zillingtal (Bezirk Eisenstadt Umgebung) gefeiert: Aufgrund des starken Zuzugs gibt es in der 1.000-Seelen-Gemeinde erstmals seit 50 Jahren wieder eine eigene Volksschule. 30 Schülerinnen und Schüler in zwei Klassen werden hier ab sofort in einem ehemaligen Gasthaus unterrichtet.
Zillingtal bildet eine Ausnahme vom landesweiten Trend. Insgesamt gibt es im Burgenland dieses Jahr nämlich im Pflichtschulbereich 21 Klassen weniger als im vergangenen Schuljahr.
Dieses Minus kommt folgendermaßen zustande: Die Pflichtschule zählt heuer 188 Schülerinnen und Schüler weniger als im vergangenen Jahr. Daraus resultieren 22 Volksschul- und fünf Mittelschulklassen weniger. Dafür gibt es jeweils drei Klassen mehr in den Allgemeinen Sonderschulen und Polytechnischen Schulen. Außerhalb der Pflichtschule zeigt sich ein anderes Bild: Oberstufen verzeichnen zu Beginn des Schuljahres 2025/’26 ein Plus von 93 Schülerinnen und Schülern.
BMHS mit deutlichem Plus
Diese Steigerung teilt sich ungleichmäßig auf die höheren Schultypen auf: Während in den Allgemeinbildenden Höheren Schulen (AHS) zwei Klassen gestrichen werden, gibt es in den Berufsbildenden Mittleren und Höheren Schulen (BMHS) gleich um sieben Klassen mehr als im Schuljahr 2024/‘25.
Die burgenländischen Schulen müssen aufgrund vieler Pensionierungen und nur 103 Neueinstellungen dieses Jahr mit 151 Lehrkräften weniger auskommen. 1.621 Bundeslehrkräften stehen 2.628 Landeslehrerinnen und -lehrer gegenüber.
Bei einem Besuch der Volksschule in Apetlon (Bezirk Neusiedl am See) gaben am Montag Bildungslandesrätin Daniela Winkler (SPÖ) und Bildungsdirektor Alfred Lehner Einblicke in strukturelle Änderungen, die mit dem neuen Semester in Kraft treten. So wird das Burgenland, wie im Regierungsprogramm vorgesehen, nun in zwei Bildungsregionen aufgeteilt: „Nord“ (die Bezirke Neusiedl am See, Eisenstadt und Umgebung und Mattersburg) und „Süd“ (Oberpullendorf, Oberwart, Güssing, Jennersdorf). Mit dieser Neuaufteilung wurden die Bezirksschulräte abgeschafft.
Außerdem starteten gestern vier neue Schulcluster mit dem Schwerpunkt „Spitzensport“ in ihr erstes Semester: im Norden in Illmitz und Mattersburg, in der Bildungsregion Süd in Pinkafeld und Lackenbach.
Finanzielle Unterstützung
Für Familien, die besonders unter der Teuerung leiden, wird es auch dieses Jahr wieder Unterstützung vom Land geben: die Mittagessensförderung und die kostenlose Nachhilfe. „Das ist gut investiertes Geld“, findet Landesrätin Winkler.
Das Schulstartgeld – eine einmalige, einkommensunabhängige Förderung in der Höhe von 120 Euro für jedes schulpflichtige Kind – können übrigens alle burgenländischen Familien beantragen. Der Förderantrag kann bis Ende des Schuljahres online auf burgenland.at gestellt werden.
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