Heute räumt der 69-Jährige ein: „Aber man unterschätzt dann immer die Eigendynamik des Schreibens“. Sein zwölftes Werk, das dieser Tage seinen Weg in die Buchhandlungen der Region findet, ist ein „Zickseekrimi“ geworden und trägt den Titel „Luftschlösser“.
„Ein Krimi, der brutal spannend ist und trotzdem ohne Gewalt auskommt“, bringt Neuberger den Inhalt seines neuesten Werks auf den Punkt. Auf knapp 230 Seiten geht es um den schwelenden Konflikt zweier Architekten, um ein Verbrechen auf der Insel im Zicksee, um reale und imaginäre Luftschlösser.
Ohne Satzzeichen
Seinem unverwechselbaren Schreibstil ist Martin Franz Neuberger treu geblieben: Er braucht nach wie vor weder Satzzeichen noch Großbuchstaben, die er als „unnötigen Ballast“ in der Sprache empfindet. Für den Lesefluss erweist sich Neubergers „ballastfreie“ Schreibweise erstaunlicherweise eher als förderlich denn als hinderlich.
Neben der Tatsache, dass es sich um den ersten echten Krimi des früheren Mittelschullehrers handelt, stellt „Luftschlösser“ noch eine zweite Premiere dar: Es ist das allererste Werk, das im neu gegründeten Verlag „Edition Egermann“ erscheint.
Verlagsgründer mit 86
Dahinter steckt der Besitzer des Schlosses Potzneusiedl, Gerhard Egermann. Er kann wohl als einer der größten Fans und Förderer des Seewinkler Autors betrachtet werden.
Neubergers 2020 erschiene Erzählung „Das Kloster“, so erzählt es Egermann, habe er auf seinem Balkon „in einem Zug ausgelesen“. Als er von Neubergers jüngstem Buchprojekt erfuhr, fand er die Idee so vielversprechend, dass sich der Potzneusiedler Schlossherr dazu entschloss, mit 86 Jahren noch einmal ein komplett neues Kapitel aufzuschlagen.
Im Handumdrehen war der Verlag „Edition Egermann“ gegründet. Bisher hat Martin Franz Neuberger seine Bücher ohne einen Verlag im Rücken veröffentlicht.
Neo-Verleger Egermann hofft, in naher Zukunft eine Buchreihe auf den Markt zu bringen und ist offen für die Aufnahme weiterer Autorinnen und Autoren in die „Edition Egermann“.
Die Erstauflage von Neubergers „Luftschlösser“ soll rund 1.000 Exemplare umfassen. Wer mit dem Gedanken spielt, eines davon zu erwerben, und auch gerne den Autor persönlich daraus lesen hören möchte, hat am 11. Mai Gelegenheit dazu: Dann findet ab 15 Uhr die offizielle Buchpräsentation statt – standesgemäß in den altehrwürdigen Gemäuern des Batthyány-Schlosses in Potzneusiedl.
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