Uneinigkeit über Eigenleistung für EU-Projekt
Das von der EU geförderte Projekt hätte rund 600.000 Euro gekostet – nicht gerade wenig für eine Gemeinde mit knapp 400 Einwohnern. Allerdings hätten 480.000 Euro davon als Förderung lukriert werden können. Die wegen der Moorochsen bekannte Gemeinde hätte am Ende nur 120.000 Euro an Eigenleistung aufbringen müssen.
Dennoch zu viel für Vizebürgermeister Kevin Friedl (SPÖ): „Die Bevölkerung und wir von der SPÖ sind der Meinung, dass wir die 120.000 Euro besser für andere Projekte wie Wohnraum nützen können.“ Man habe im Zuge einer Umfrage quer durch die Bevölkerung von der „fehlenden Begeisterung“ im Ort erfahren.
Zusätzlich seien die Energiekostenerhöhungen für die SPÖ ein Grund gewesen „Nein“ zu sagen. Bürgermeister Gernot Kremsner (Freie Liste Rohr) versteht die Opposition nicht: „Das war schon einstimmig im Rahmen des Budgets beschlossen. Wir wollten mit diesem Projekt noch mehr Bevölkerungsschichten ansprechen.“ Man müsse den Gästen etwas Neues anbieten können.
„Ein Verbrechen“
Auch die 120.000 Euro Vorfinanzierung wären außerdem laut Bürgermeister, der gleichzeitig Obmann des Moor-Vereins ist, an die Gemeinde zurückgeflossen. „Es ist ein Verbrechen, die 480.000 Euro herzuschenken.“
Dem entgegnet sein Vize Friedl: „Der Verein hat keinen Amortisationsplan, die Zahlen eines etwaigen Pachtvertrages wurden nie bekannt gegeben. Da haben bei uns die Alarmglocken geläutet.“ Vor drei Jahren habe die SPÖ noch für das Konzept gestimmt – aber aus einem anderen Grund.
Kein barrierefreies WC
Seit 2019 wurde – ebenfalls via EU-Projekt – daran gearbeitet, das Rohrer Moor barrierefrei zu gestalten. Was noch immer fehlt, ist eine Toilettenanlage ohne Hürden. „Das wäre ganz wichtig“, so Kremsner. Auch Friedl spricht hier von einer „sinnvollen Investition, das geht aber sicher auch ohne 120.000 Euro Vorfinanzierung“.
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