Wie man auf solche Ideen kommt? Das wollte der KURIER von den Podcastern wissen. Und Wolfgang Millendorfer antwortete: „Tom und ich tragen beide die Feldwegromantik in uns. Wir gehen gerne am Feldweg spazieren, um unsere Ideen zu vertiefen. Dort haben wir uns einmal getroffen und er hat die Idee von einem Podcast geboren. Der Grundgedanke war, dass es sich so anhören soll, wie wenn zwei Freunde am Wirtshaustisch sitzen und sich was erzählen.“
Dass das Konzept funktioniert, wird in mittlerweile 14 veröffentlichten Episoden von „Fremden Planeten“ unter Beweis gestellt. Sie sind zwischen 30 und 60 Minuten lang, im Plauderton verfasst und erwecken den Eindruck, dass einiges an Vorbereitung dahinterstecken muss. Dem widerspricht Hofer: „Weil wir uns so gut verstehen, reicht tatsächlich ein Stichwort für ein Thema aus, das wir uns vornehmen. Dann kommen wir vom Hundertsten ins Tausendste, tauchen in Erinnerungen ab und landen bei alten Filmen und Anekdoten. Wir plaudern einfach drauflos und denken nicht zu sehr darüber nach.“
An Gesprächsstoff mangelt es Hofer und Millendorfer anscheinend nie – aber sie haben ja auch schon viel zusammen erlebt. Beide wurden Ende der 1970er-Jahre geboren und sind in der unmittelbaren Nachbarschaft der Bezirkshauptstadt Mattersburg aufgewachsen: Hofer stammt aus Walbersdorf, Millendorfer aus Sigleß. Sie kennen sich seit der Schulzeit und haben später ähnliche Berufswege eingeschlagen. Thomas Hofer ist Werbetexter geworden, Wolfgang Millendorfer Journalist; nebenberuflich sind beide als Autoren aktiv.
Abenteuerlicher Alltag
Und jetzt eben auch als Podcaster, beziehungsweise „Alltagsforscher“ – wie sie sich laut Eigenbeschreibung aber nie bezeichnen würden, weil ihnen da das „Abenteuerliche zu kurz kommen“ würde. Abenteuerlich mutet alleine schon der Name ihres Projektes an. Der stammt laut Millendorfer daher, dass sie sinnbildlich zu „fremden Planeten“ aufbrechen wollten, dann aber doch vor der „eigenen Haustür hängen geblieben“ seien. „Der Name war eher eine Spielerei, wir wollten nicht mit Gewalt auffallen. Das hat sich mittlerweile verselbstständigt, aber wir sind ganz zufrieden mit dem Namen“, erzählt der Sigleßer. Die Folgen von „Fremden Planeten“ sind mit viel Lokalkolorit gewürzt – wobei man nicht aus dem Bezirk Mattersburg kommen muss, um über Geschichten wie die vom „Nackerten von Sigleß“ herzhaft lachen zu können.
Eine weitere wichtige Zutat für den Podcast: Nostalgie. „Die 80er- und 90er-Jahre schwingen immer ein bisschen mit, es ist die Zeit in der wir aufgewachsen sind“, sagt Millendorfer. Damit können sich offenbar viele Leute identifizieren: Mehrere Hundert Personen schalten bei den zweiwöchig erscheinenden Sendungen ein. Die Podcaster selbst auch: „Ich freue mich immer auf die neue Folge. Wenn man 40 Minuten dahinplappert, vergisst man vieles wieder. Es macht Spaß, das noch einmal zu hören. Wir schaffen es auch, uns selbst zum Lachen zu bringen“, sagt Millendorfer schmunzelnd.
Ihr Publikum bringen die beiden auch gerne live zum Lachen: Seit Neuestem moderieren sie das Pub-Quiz im „Peacock“ in Mattersburg. Hofer: „Wir stellen die Fragen und weil wir nicht anders können, geben wir unsere Expertise dazu ab. Unser Freund Holger Stefanitsch hat uns gefragt, ob wir die Moderation übernehmen wollen. Vier Runden haben wir schon gemacht und jedes Mal war die Hütte voll.“ Wer die zwei „Alltagsforscher“ bei der Arbeit erleben will, sollte sich den 24. Mai im Kalender markieren – dann gibt es das nächste Pub-Quiz.
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