100 Jahre Kirchenchor Unterrabnitz: „Der Teufel erträgt keine Musik“

Zu den zwei Jubiläen wurde eine Festschrift gestaltet.
Von Josef Lang
In der katholischen Pfarrgemeinde Unterrabnitz gibt es heuer gleich mehrfachen Grund zum Feiern: Die Pfarrkirche feiert ihr 600-jähriges Jubiläum und der Kirchenchor einen runden Hunderter. Gewürdigt wird dieses besondere Kirchenjahr auch mit dem Buch „Eine Kirche auf einem Berg“ von Otto Fruhmann.
„Wer singt, betet doppelt“, wird Kirchenvater Augustinus immer wieder gerne zitiert. Auch Martin Luther sah im Gesang in der Muttersprache einen wesentlichen Bestandteil der Reformation. In Unterrabnitz lassen Niederschriften den Schluss zu, dass der erste Kirchenchor bereits im Jahr 1925 gegründet wurde.
Die Obmänner seit 1925
- Rudolf Bauer, von 1907 bis 1939 Dorfschulmeister, war ein begeisterter Musiker. Er unterrichtete Jugendliche in Instrumentalspiel und leitete als Kantor die Sängerinnen und Sänger zu hohen Festtagen. Zahlscheine aus der Zwischenkriegszeit belegen Ausgaben „für den Kirchenchor“.
- Sein Nachfolger Michael Schütz betreute den Chor von 1939 bis 1985 und wirkte bis 1986 als Kantor.
- Schulrat Franz Flasch stand dem Chor von 1985 bis 2025 vor und war zudem bis 2012 Kantor der Pfarrgemeinde.
- Seit 2012 ist Thomas Frühstück in dieser Funktion tätig. Er übernimmt ab 2025 auch die Leitung des „Ramaza Singkreises“, der den Kirchenchor ablöst.

Pfarrvikar Ivan Vukcevic (li.) mit Autor Otto Fruhmann.
Mitte der 1990er Jahre entstand der „Rabnitzer Männerchor“ unter der Leitung von Franz Flasch, der vor allem beim Neujahrssingen in Unterrabnitz und Schwendgraben auftrat. Auch hier liegt die Leitung mittlerweile bei Thomas Frühstück.
2010 erfolgte eine Modernisierung: Der Kirchenchor trat fortan als „Ramaza Singkreis“ auf, Obfrau wurde Rosa Brandl. Ein besonderer Auftritt war das Adventsingen am 8. Dezember 2024 in der Evangelischen Kirche Lutzmannsburg.
Vielfalt mit Ensembles
Seit seinem Amtsantritt 2012 hat Thomas Frühstück zahlreiche musikalische Initiativen gesetzt. Mit Jugendlichen gründete er die „Ramaza Rhythmikgrupp´n“, die seither den kirchlichen Jahreslauf instrumental bereichert. 2016 formte er zudem ein Vocalensemble aus Sängerinnen und Sängern der Filiale Schwendgraben, das sowohl kirchliches als auch weltliches Liedgut pflegt.
Glücklich darf sich die Kirchengemeinde schätzen, auf eine Reihe engagierter Kantoren und Chorleiter zurückblicken zu können – von Michael Schütz über Franz Flasch bis zu Thomas Frühstück. Passend dazu ein Zitat aus der Kirchenzeitung der Diözese Linz: „Der Teufel erträgt keine Musik.“
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