ÖVP fordert sofortigen Rückzug von Doskozil als Landeshauptmann

ÖVP fordert sofortigen Rückzug von Doskozil als Landeshauptmann
ÖVP-Chef Sagartz sieht SPÖ am Zug für einen schnellen Wechsel. Sagartz will im Sommer bekanntgeben, ob und wann er vom EU-Parlament in Landtag wechselt.

Nach der Kür von Landeshauptmann Hans Peter Doskozil zum SPÖ-Bundesparteichef und Kanzlerkandidaten für die Nationalratswahl fordert Burgenlands ÖVP den umgehenden Rückzug Doskozils aus der Landesregierung.

Es dürfe keinen "Rückzug auf Raten geben", sagte ÖVP-Chef Christian Sagartz am Montag in Eisenstadt, sondern Doskozil, der "seine skrupellosen Karrierepläne" verfolge, müsse sofort "für jemanden Platz machen, für den oder die das Burgenland an erster Stelle steht".

Die SPÖ, die im Landtag über 19 der 36 Mandate verfügt, könne den Wechsel innerhalb weniger Tage über die Bühne bringen. Es gebe eine "klare Reihenfolge" verwies Sagartz auf "eine LH-Stellvertretern und drei Landesräte" in der SPÖ-Alleinregierung.

Auf Nachfrage, wer es werden sollte, meinte Sagartz, es habe wohl eine Bedeutung, dass Astrid Eisenkopf derzeit Landeshauptmann-Stellvertreterin sei.

Aber die ÖVP, die mit 11 Mandataren die größte der drei Oppositionsparteien ist, strecke jedem Nachfolger Doskozils die Hand zur Zusammenarbeit aus. Ob die Volkspartei, wie 2020 bei der Wahl Doskozils zum Landeshauptmann, mitstimmen würde, ließ Sagartz offen. Damals sei die Situation eine andere gewesen, Doskozil habe zuvor bei der Landtagswahl die absolute Mehrheit geholt, die Zustimmung der ÖVP im Landtag sei ein Vertrauensvorschuss gewesen.

Auf die KURIER-Frage, ob es vorgezogene Landtagswahlen im Burgenland geben solle (die SPÖ ist 2020 als "Liste Doskozil" angetreten), sagte Sagartz, dass die Volkspartei im Fall des Falles bereit wäre.

Zu seiner eigenen Zukunft befragt - Sagartz wechselte Anfang 2020 ins EU-Parlament - sagte der ÖVP-Chef, dass er sich im Sommer erklären werde. Nachdem die ÖVP bei Doskozil die volle Aufmerksamkeit fürs Burgenland einmahnt, ist von einer Rückkehr des ÖVP-Landeschefs in den Landtag auszugehen. Sagartz hat 2020 ein Direktmandat erobert und das im Zuge seines Wechsels nach Straßburg und Brüssel an Julia Wagentristl abgetreten.

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