Oberpullendorf sagt dem Geschäftesterben den Kampf an

Oberpullendorf sagt dem Geschäftesterben den Kampf an
Gemeinderat und Stadtmarketing feilen an Konzept. Auch ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen wird angedacht.

Die Linzer Agentur Pöchhacker Innovation Consulting kommt in einer aktuellen Studie zu einem ernüchternden Ergebnis für den Bezirk Oberpullendorf: Bei dem „Zukunftsranking der österreichischen Städte“ landet der Bezirk auf dem vorletzten Platz. Bewertet hat die Agentur alle 94 Bezirke inklusive der 15 Statutarstädte Österreichs.

Unter die Lupe genommen wurden die vier Bereiche Demografie, Wirtschaft, Lebensqualität und Arbeitsmarkt. Im Bezirksvorort Oberpullendorf will man sich die Stimmung nicht verderben lassen. Im Gegenteil.

Gemeinsam haben der Gemeinderat und das Stadtmarketing unter dem Motto „Oberpullendorf 2025 Stadt der Zukunft“ eine Workshopreihe gestartet, durch die die Stadt „aufblühen, sich positiv entwickeln und gedeihen soll“, sagen ÖVP-Bürgermeister Rudolf Geißler und SPÖ-Vizestadtchefin Elisabeth Trummer unisono.

"Wollen kein Einkaufszentrum"

Primär sollen in den kommenden Monaten die Bereiche Wirtschaft, Verkehr und Stadtbild „messbar“ verbessert werden. Themen, die der Bevölkerung in der rund 3280-Einwohner-Stadtgemeinde unter den Nägeln brennen.

Im Bereich Verkehr gehe es um "die Bewertung der Einbahnsituation, kritische Verkehrsknotenpunkte und Parkplätze". Ein Parkplatz im Zentrum ist bereits im Entstehen.

Oberpullendorf sagt dem Geschäftesterben den Kampf an

An einem neuen Parkplatz wird gearbeitet

Auch wenn die Maßnahmen erst beschlossen werden müssen, eines stehe schon fest: „Wir wollen kein Einkaufszentrum.“ Stattdessen soll der Stadtkern neu belebt werden. Dazu wolle man sich auch Experten ins Boot holen.

In der Innenstadt stehen etliche Geschäfte leer. Den genauen Stand werde man erst nach einer Analyse des Ist-Zustandes im Herbst wissen. Hohe Mieten für die Geschäftslokale , so heißt es hinter vorgehaltener Hand, sollen u.a. der Grund für die Entwicklung sein.

Ein Thema ist auch das Stadtbild, um dessen Attraktivierung sich die Vizebürgermeisterin besonders bemüht. "Der Schwerpunkt ist das äußere Erscheinungsbild der Stadt wie Sauberkeit, die Gestaltung und Pflege von Grünflächen und die Beleuchtung sind genau  das, was das Image Oberpullendorfs nach Außen prägt und ausmachen soll", sagt Trummer.

Auch eine Bürger-App soll installiert werden, durch die die Bevölkerung Wünsche und Beschwerden äußern kann.

Videoüberwachung

Weil auch Lärm und immer wieder Sachbeschädigungen vor allem an Wochenenden bei (jugendlichen) Nachtschwärmern zu Anzeigen führen, werde ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen überlegt.

Ein solches Alkoholverbot war bereits vor einigen Jahren in der Stadt mittels Verordnung erlassen worden. Aufgrund der gesetzlichen Bestimmungen konnte es damals allerdings nicht exekutiert werden.

"Das war damals eher ein symbolischer Akt", sagt Bürgermeister Geißler. Aufgrund des geänderten Sicherheitspolizeigesetzes sei ein Alkoholverbot an öffentlichen Plätzen vorstellbar. "Mit Verboten allein kann man allerdings auch nicht alles regeln", ist der Stadtchef überzeugt.

Aber auch über eine Videoüberwachung müsse diskutiert werden .

Kommentare