Man wolle den Bundesländerhof „weitestgehend erhalten“, so Moser, weil es sich um einen „Zeitzeugen der Architektursprache der 1980-er Jahre handelt“. Der am Colmarplatz liegende Teil des ehemaligen Hotels mit dem Restaurant Bienenkorb und der Schwimmhalle darunter werde aber abgerissen und durch ein achtstöckiges Hotel in Holzhybridbauweise ersetzt. Damit sei man gerade einmal eineinhalb Meter über dem derzeitigen Niveau des Bundesländerhofs, versicherte Architekt und Generalplaner Moser. Zwischen dem Altbestand aus Beton und dem Kulturzentrum mit Stahlummantelung werde das Hotel aus Holzhybrid besonders „einladend“ wirken.
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Weil man auf dieser Seite des Bundesländerhofs auch eine Verlängerung der Fußgängerzone bis zum Kulturzentrum erreichen will, könnte der bestehende Arkadengang samt darüberliegenden Büros abgetragen werden. „Daraus würde eine durchgehende Blickachse von der Fußgängerzone bis zum Colmarplatz entstehen“, erläuterte Architekt Moser.
Betreutes Wohnen
Was vom alten Hotel Burgenland übrig bleibt, soll zu Apartments für betreutes Wohnen umgebaut werden. Vorgelagerte Balkone im Innenhof und straßenseitige Loggien sollen dem Gebäudekomplex insgesamt eine freundlichere Anmutung verleihen. Dazu sollen auch viele Grünflächen, neu geschaffene Durchgänge in Nord-Süd-Richtung und die Ansiedelung von Gastronomiebetrieben und neuen Geschäften beitragen. Die Energie kommt von Photovoltaik auf den Dächern des Gebäudes.
Auf die „alten“ Mieter, wie die Krankenanstaltengesellschaft des Landes oder eine große Rechtsanwaltskanzlei sei man „stolz“ und wolle sie halten, versicherte Agh.
Wie geht es jetzt weiter? Nach den behördlichen Verfahren hoffen die Eigentümer des Bundesländerhofs auf den Baubeginn Anfang 2024. Wenn Eisenstadt im Jahr danach das 100-jährige Jubiläum als Landeshauptstadt feiert, sollte alles fertig sein. Mitte des Jahres finde der österreichische Städtetag in Eisenstadt statt, da könne man zusätzliche Unterkünfte neben dem Esterhazy-Hotel Galantha am oberen Ende der Fußgängerzone sehr gut gebrauchen, meinte Stadtchef Steiner.
Zu den Kosten des Um- und Neubaus hielten sich Agh und Moser am Dienstag noch bedeckt, sie dürften aber über dem seinerzeitigen Kaufpreis von rund 15 Millionen Euro für den Bundesländerhof liegen. Mit den potenziellen Betreibern für das geplante Hotel (aus Deutschland) und betreutes Wohnen (aus Österreich) gebe es bereits Vorverträge, deren Namen dürfe man aber noch nicht nennen, bedauerten die Chefs des Bundesländerhofs.
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