Neues Buch erinnert an Investigativjournalisten Kurt Kuch

Neues Buch erinnert an Investigativjournalisten Kurt Kuch
Ehefrau, Tochter und Schwester sammelten Anekdoten über "News"-Aufdecker, Freunde und Weggefährten erzählen.

Zu seinem zehnten Todestag erinnert ein neues Buch an den Journalisten Kurt Kuch. Seine Ehefrau Elke und Tochter Lea Kuch sowie seine Schwester, Daniela Jahn-Kuch, sammelten dafür Anekdoten aus dem Leben des "News"-Aufdeckers, der 2015 mit nur 42 Jahren nach jahrelangem Kettenrauchen an Lungenkrebs starb.

Zu Wort kommen Freunde und Wegbegleiter, darunter Journalisten, Konzertveranstalter Ewald Tatar, Schauspieler Serge Falck und Landeshauptmann Hans Peter Doskozil (SPÖ).

Auf knapp 170 Seiten zeichnet "Carpe Diem - Erinnerungen an Kurt Kuch" das Bild eines beruflich wie privat Getriebenen, der "König der Partys", harter Arbeiter und liebenswürdiger Freund zugleich ist - ein Verfechter von Gerechtigkeit, der sich stets darum bemüht, Missstände aufzudecken. 

Der Südburgenländer schrieb für das wöchentliche Nachrichtenmagazin "News" unter anderem über die Hypo Alpe-Adria, den Telekom-Skandal sowie die Buwog- und die Eurofighter-Affäre. Außerdem war er an den Off-Shore-Leaks-Recherchen beteiligt und deckte Briefkastenfirmen von Ex-Raiffeisenbanker Herbert Stepic auf, der daraufhin zurücktrat.

 Im Burgenland brachte er die Affäre rund um den früheren Energieversorger BEGAS an die Öffentlichkeit.

Südburgenländer startete Initiative "Don't smoke"

Auch von der Diagnose Lungenkrebs ließ sich Kuch nicht unterkriegen, berichten Freunde in dem Buch. Vielmehr habe er die ihm bleibende Zeit voll auskosten wollen und sich obendrein für Nichtraucherschutz eingesetzt. Er habe dazu beitragen wollen, dass andere nicht denselben Fehler machen und durch Rauchen ihre Gesundheit aufs Spiel setzen. Kuch startete deshalb die Initiative "Don't smoke". Das erfolgreiche Volksbegehren 2018 und die Einführung des generellen Rauchverbots in der Gastronomie 2019 erlebte er aber nicht mehr.

In seiner südburgenländischen Heimat engagierte sich Kuch schon in jungen Jahren etwa im Offenen Haus Oberwart (OHO). Nach dem Rohrbomben-Attentat in Oberwart, bei dem 1995 vier Roma starben, wurde er zum Sprecher der Region - wie OHO-Obmann Horst Horvath und Stefan Horvath, dessen Sohn bei dem Attentat getötet wurde, beschreiben. 

Von Kuchs ehemaligen "News"-Kollegen kommen im Buch unter anderem Wolfgang Ainetter, Stefan Melichar, Josef Votzi und Hubert Wachter zu Wort. Außerdem erzählen "Falter"-Chefredakteur Florian Klenk, "BVZ"-Chef Markus Stefanitsch und Investigativjournalist Oliver Schröm von ihren Erlebnissen mit dem Südburgenländer. 

Kuchs Familie will mit dem Buch die Erinnerung an ihn aufrechterhalten und ihn aus der Perspektive seiner Freunde noch einmal von einer anderen Seite kennenlernen. Auch Leserinnen und Leser ruft sie dazu auf, ihre Erinnerungen unter erinnerungen.kurt@gmail.com zu teilen. Das Buch erscheint im Verlag edition lex liszt 12.

Kommentare