Neues Betriebsgebiet in Eisenstadt, aber für wen?
Die Erweiterung des Kanals ist der erste Schritt zum neuen Betriebsgebiet zwischen Interspar und Schnellstraße.
Zwölf Jahre nach Eröffnung des Shoppingcenter Haidäckerpark im Südwesten der Landeshauptstadt laufen die Vorarbeiten für ein neues Betriebsgebiet gleich im Anschluss ans Einkaufscenter.
Eine 53.400 m2 große landwirtschaftliche Fläche zwischen Interspar, B 50-Mattersburger Straße, S 31 und Bahntrasse wurde im vergangenen Spätherbst mit den Stimmen von ÖVP, SPÖ und FPÖ umgewidmet. Im vergangenen Februar gab es dafür den Sanktus des Landes.
Was hier angesiedelt werden soll, bleibt indes noch vage.
Derzeit wird auf der Rückseite des Haidäckerparks an der Erweiterung des Kanals gearbeitet. Die Vergabe der Erd- und Baumeisterarbeiten an den Billigstbieter Strabag haben ÖVP, Grüne und FPÖ Ende März im Gemeinderat beschlossen. Kosten: knapp 600.000 Euro.
Diese Umwidmung innerhalb der festgelegten Siedlungsgrenzen entspreche dem Stadtentwicklungsplan, heißt es aus dem Rathaus der Freistadt. Landschaftsschutzgebiete seien nicht betroffen.
„Ziel ist, Eisenstadt als bedeutenden Betriebs- und Wirtschaftsstandort weiter zu stärken und abzusichern“
Bürgermeister (ÖVP)
Im Gemeinderat war die Rede vom Roten Kreuz und einem Gesundheitszentrum. Beim Roten Kreuz reagiert man reserviert: Wenn überhaupt, liege das noch in weiter Ferne, sagt Rot-Kreuz-Kommunikationschef Manuel Komosny zum KURIER. Es ginge allenfalls um eine Übersiedlung der Bezirksstelle Eisenstadt Umgebung, die sich derzeit auf dem Areal des Landesverbandes an der Mattersburger Straße stadteinwärts befindet. „Dort platzen wir aus allen Nähten“, so Komosny.
Rotes Kreuz: Bau ist eher fraglich
Hinter dem Haidäckerpark habe man bis dato jedenfalls noch kein Grundstück gekauft, betont der Rot-Kreuz-Sprecher, der darauf verweist, dass erst im vergangenen Herbst um 4,2 Millionen Euro eine neue Bezirksstelle in Oberwart errichtet wurde. Soll heißen: Das Rote Kreuz hat keinen Goldesel, um eine Bezirksstelle nach der anderen auf die grüne Wiese zu stellen.
Weitere potenzielle Interessenten für den „Haidäckerpark II“ sollen laut Rathaus Unternehmen sein, die sich auf den Handel mit Medizin- und Reinigungsprodukten spezialisiert haben, sowie Firmen rund ums Baugewerbe. Konkrete Nutzung und Verkehrsmaßnahmen seien in Planung.
So habe das Land eine Entlastung des Kreisverkehrs bei der Stadteinfahrt gefordert, sprich: Es wird wohl noch vor dem Kreisverkehr eine eigene, ampelgesteuerte Zufahrt zum neuen Betriebsgebiet geben. Die Kosten dafür müssen die Grundeigentümer tragen. Vor der Bauland-Freigabe braucht es darüber hinaus einen Teilbebauungsplan, der wieder vom Gemeinderat beschlossen und vom Land genehmigt werden muss.
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