Wie berichtet, macht Dunst nach viereinhalb Jahren an der Spitze des Landtagspräsidiums Platz. Aus eigenem Antrieb, wie sie am Mittwoch im Rahmen ihres Rückblicks auf die vergangene zehnmonatige Tagungsperiode betonte. Nicht Doskozil habe sie gedrängt, sondern sie habe dem Landesparteichef schon vor Längerem avisiert, leiser treten zu wollen.
Am 21. September wird – eher ihr Nachfolger als ihre Nachfolgerin – gewählt; in der SPÖ gehen die meisten von Klubchef Robert Hergovich aus. Zur Frage, ob sie die Funktion nicht lieber an eine Frau übergeben würde, wollte sich die Präsidentin nicht äußern. Dunst wird diese Sitzung noch eröffnen, aber sobald die Nachfolge feststeht, „in der ersten Reihe“ der SPÖ-Landtagsfraktion Platz nehmen und bis zur Landtagswahl 2025 einfache Abgeordnete bleiben.
Finanziell ein ziemlicher Aderlass: Laut § 3 des Landesbezügegesetzes stehen der Präsidentin des Landtags knapp 13.000 Euro und ein Dienstwagen zu, einem Abgeordneten „nur“ rund 6.400 Euro brutto – und kein Dienstwagen.
Von Doskozil hat Dunst die Zusage, nach der Wahl ein Fixmandat auf der Landesliste zu bekommen und sich im Landtag ab 2025 speziell um Anliegen der älteren Generation zu kümmern. Die SPÖ hatte in den vergangenen zwei Jahrzehnten stets drei bis vier Landesmandate zu vergeben, 2020 hat Doskozil vier Männer damit bedacht.
Auch im Bezirk Güssing, wo Dunst seit 1997 SPÖ-Vorsitzende ist, steht ein Wechsel an. „Hoffentlich noch heuer“, sagte Dunst. Alles deutet auf den Stegersbacher Bürgermeister Jürgen Dolesch hin, am Mittwoch war er nicht erreichbar. Dunst soll die Rauchwarter Bürgermeisterin und Frauenvorsitzende des Bezirks, Michaela Raber, favorisieren. Genannt wird auch der Inzenhofer Bürgermeister und Doskozil-Mitarbeiter Jürgen Schabhüttl. Vom KURIER dazu befragt, antwortet Schabhüttl: „Das ist eine komische Frage“.
Das werde man „in den Gremien beschließen“, meinte Raber, es gebe aber auch andere fähige SPÖ-Frauen im Bezirk. Spätestens Anfang September sollte man mehr wissen.
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