Mäzen des orthodoxen Klosters St. Andrä Helmut Szalay gestorben

Helmut Szalay ist tot. Der aus Apetlon stammende Landwirt und Großgrundbesitzer ist am vergangenen Wochenende mit 85 Jahren verstorben, wie die Katholische Presseagentur Österreich (kathpress) berichtet.
Größere Bekanntheit hatte Szalay als Unterstützer und Mäzen des orthodoxen Klosters "Maria Schutz" in St. Andrä am Zicksee erlangt. Im Februar 2020 spendete Helmut Szalay 100.000 Euro aus seinem privaten Vermögen für den Klosterbau im Seewinkel.
Nicht zuletzt dank dieser Spende nahm das Projekt Fahrt auf: Im September des gleichen Jahres wurde der Grundstein für das erste griechisch-orthodoxe Kloster Österreichs am Ortsrand von St. Andrä gelegt - infolge der Baukosten-Explosion wurde das Projekt aber immer wieder verschoben, gebaut wurde bis heute nicht.

Ansicht des geplanten Klosterbaus.
Die Großspende hatte der damals 80-Jährige in Gedenken an seine bereits 2019 verstorbene Frau Zita getätigt. Das Ehepaar Szalay sah in dem Kloster ein "Friedenspojekt". Obwohl sie bekennende Katholiken waren, nahmen die beiden regelmäßig an orthodoxen Gottesdiensten teil.

2018 im Kloster Maria Schutz: Helmut Szalay (links) mit dem Schweizer Kardinal Kurt Koch und der 2019 verstorbenen Zita Szalay.
Das orthodoxe Klosterprojekt in St. Andrä wurde 2014 gestartet - in der Frühphase wurde es von Teilen der Bevölkerung abgelehnt. Helmut und Zita Szalay boten daraufhin eines ihrer Grundstücke als Alternativstandort an.
Kritiker wurden leiser
Doch es blieb bei dem von der Diözese Eisenstadt zur Verfügung gestellten Grundstück in St. Andrä: Sowohl bei einer Bürgerbefragung im Jahr 2016 als auch bei einer Volksabstimmung im Jahr 2017 sprach sich die Mehrheit für den Klosterbau aus. Die Kritiker des Projekts wurden im Laufe der Jahre leiser.
Die Mönchsgemeinschaft besteht bereits seit 2016 in St. Andrä am Zicksee. In der Bahngasse wurden zwei Häuser zu einem kleinen Kloster mit Kapelle, Gästehaus und Mönchszellen umgestaltet. In diesem "Provisorium" pflegen die Mönche bis heute ihr spirituelles und liturgisches Leben und haben sich bestens in die Dorfgemeinschaft integriert.
Hohe kirchliche Auszeichnungen
Sowohl Helmut als auch Zita Szalay wurden mit dem St.-Martins-Orden in Gold der Diözese Eisenstadt geehrt. Das Verdienstzeichen in Gold der griechisch-orientalischen Metropolis von Austria und Exarchat von Ungarn und Mitteleuropa wurde Frau Szalay posthum verliehen.
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