Landesholding Burgenland: Rekord bei Gewinn und Verbindlichkeiten

Für Hans Peter Rucker ist es die letzte Bilanz der Landesholding, die er verantwortet. Der 57-jährige Ex-Banker, der seit 2016 an der Spitze der Holding stand, bis 2024 als Alleingeschäftsführer, hat Ende Juni die Konzernspitze verlassen, sein Dienstverhältnis endet per 31. Dezember.
Der Jennersdorfer soll sich als Konsulent der Holding der Beratung finanzmaroder Gemeinden widmen. Den Konzern leitet Gerald Goger bis auf Weiteres allein.
Rucker verabschiedet sich mit einem „Rekordergebnis“. Die Bilanzsumme der Landesholding ist im Geschäftsjahr 2024 von 3,2 auf 3,6 Milliarden Euro gestiegen. Das Ergebnis nach Steuern betrug 64 Millionen Euro, im Jahr davor waren es 27 Millionen.
Energie als Lokomotive
Gesteigert wurden auch die Investitionen von 384 Millionen auf 420 Millionen, teilte das Unternehmen am Mittwoch in einer Aussendung mit. Gestiegen sind aber auch die Verbindlichkeiten von rund 2,1 auf 2,4 Milliarden Euro.
Die Landesholding umfasst 78 vollkonsolidierte Beteiligungen des Landes, die in zehn Säulen zusammengefasst sind: Immobilien, Tourismus, Bildung, Energie, Verkehr, Gesundheit, Soziales und Pflege, Wirtschaft, Kultur und Sport. Die 7.335 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter (2023: 6.633) – sind fast dreimal so viele wie im Landesdienst.
Für den Außenumsatz von 1,6 Milliarden Euro sind vor allem Burgenland Energie (57 Prozent) und Gesundheit Burgenland (20 Prozent) verantwortlich, die anderen Holding-Säulen liegen meist im niedrigen einstelligen Bereich.
Die öffentliche Hand sei vor allem dort gefragt, „wo private Anbieter an Grenzen stoßen“, so Aufsichtsratsvorsitzender LH Hans Peter Doskozil (SPÖ). Seit Doskozils Amtsantritt seien die Verbindlichkeiten „um knapp eine Milliarde Euro explodiert“, kritisiert die ÖVP. Die FPÖ zieht die korrekte Bewertung der Burgenland Energie in der Bilanz in Zweifel.
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