„Kunden“ wollten Drogendealer ausrauben: Mehrjährige Haftstrafen

„Kunden“ wollten Drogendealer ausrauben: Mehrjährige Haftstrafen
Drei Männer und eine Frau wurden verurteilt, ein Urteil ist bereits rechtskräftig.

Vier „Kunden“ eines Drogendealers sind am Mittwoch am Landesgericht zu mehrjähriger Haft verurteilt worden, weil sie versucht haben sollen, diesen auszurauben. Der 27-jährige Erstangeklagte erhielt eine Zusatzfreiheitsstrafe von sechs Jahren und muss nun neun absitzen.

Die anderen wurden zu sechseinhalb Jahren bzw. zu Zusatzstrafen von dreieinhalb und zwei Jahren verurteilt. Die Urteile sind, mit einer Ausnahme, nicht rechtskräftig.

Die 25-jährige Drittangeklagte nahm ihr Urteil von zwei zusätzlichen Jahren an. Insgesamt muss sie vier Jahre absitzen. Die Frau soll die Wohnung des Dealers alleine betreten haben. Die drei Männer sollen dann später den Mann mit einem Messer bedroht haben – mit dem Ziel, an Drogen zu kommen.

"Warum sagen Sie das?"

Die vier Angeklagten bestritten das. Die Frau habe fünf Gramm Kokain kaufen sollen. Die Männer seien nachgekommen, weil sie sich Sorgen gemacht hätten. Daraufhin sei eine Diskussion ausgebrochen. „Ich habe sogar gesagt: Hier gibts keinen Raub“, erzählte der 27-Jährige, was bei Richterin Karin Lückl für Verwunderung sorgte: „Warum sagen Sie das, wenn es eh keinen Raub gibt?“

Die Ermittlungen ins Rollen gebracht hatte der 38-jährige Zweitangeklagte. Er war als Verbindungsmann der Polizei tätig und erzählte einem Beamten vom Vorfall. Ihm wurde außerdem in mehreren Fällen Schlepperei zu Last gelegt - weshalb er zu sechseinhalb Jahren Haft verurteilt wurde.

Der Prozess war vertagt worden, um auch das Opfer zu einer Befragung zu laden. Der Mann wurde aber bereits nach Algerien abgeschoben und erschien nicht.

Der 27-jährige Erstangeklagte kündigte nach dem Urteil Nichtigkeitsbeschwerde an. Noch während ihn die Justizwachebeamten abführten, betonte er, dass er „unschuldig“ sei.

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