Kinderleid aufgezeichnet: Wanze in Teddybär bringt Mutter vor Gericht

Unterstützungsbedarf für desorientierte Kinder und Jugendliche sowie Familien wächst
Auf (illegalen) Mitschnitten ist zu hören, wie eine 35-Jährige ihren Sohn drangsaliert. Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt erhob Anklage gegen die Frau, das Kind muss vorerst ins Heim.

Im Vorjahr wurden in Österreich 13.500 Ehen geschieden. Die Leidtragenden sind oft die Kinder. Fast 42.000 Minderjährige stehen wegen mangelnder Erziehung oder dem Unvermögen der Eltern unter der Obhut der Kinder- und Jugendhilfe. In knapp 13.000 Fällen (im Jahr 2021) wurden die Kinder den Familien abgenommen und Erziehung und Obsorge zur Gänze vom Staat übernommen.

Dass es in Sorgerechtsfällen auch zu schwerem Behörden- und Justizversagen kommen kann, macht ein aktueller Fall aus dem Burgenland deutlich. Es sind stundenlange Tonbandmitschnitte, die unter die Haut gehen. Darauf zu hören, wie eine Mutter ihren siebenjährigen Sohn immer wieder wüst beschimpft, drangsaliert, erniedrigt oder in der Badewanne ins Wasser drückt, während das Kind die Mama anfleht, doch bitte damit aufzuhören. Eine Gutachterin attestiert der 35-jährigen Kindsmutter einen „psychotischen Waschzwang“ – der KURIER berichtete erstmals im März darüber.

Weil die Aufnahmen allerdings im Geheimen und damit nach Meinung der Behörde illegal angefertigt wurden, negierten das zuständige Pflegschaftsgericht und die Kinder- und Jugendwohlfahrt Eisenstadt längste Zeit den brisanten Inhalt.

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