16 Keller in Eisenstadt geflutet: Prozess gegen OSG-Mitarbeiter vertagt
Ein 25-Jähriger, der im April 2023 binnen einer Woche 16 Keller unter Wasser gesetzt haben soll, ist am Montag in Eisenstadt vor Gericht gestanden.
Der Ex-Mitarbeiter der Oberwarter Siedlungsgenossenschaft (OSG) wird beschuldigt, in drei Eisenstädter Wohnhausanlagen, in denen er beruflich tätig war, Wasserhähne abgeschnitten, Ventile, Armaturen und Hebeanlagen abmontiert und das Wasser laufen gelassen zu haben.
Ex-Mitarbeiter bei allen Vorfällen im Einsatz
Die Staatsanwaltschaft Eisenstadt wirft dem gelernten Installateur schwere Sachbeschädigung und Verleumdung vor, weil er den Verdacht im Zuge der Ermittlungen gezielt auf einen Bewohner einer betroffenen Anlage gelenkt haben soll. Durch die Überflutungen entstand laut Anklage ein Schaden von über 150.000 Euro.
Der 25-Jährige war als OSG-Mitarbeiter bei sämtlichen Vorfällen an Ort und Stelle im Einsatz. Aufgrund von Ungereimtheiten in seinen Aussagen sei er dann vom Zeugen zum Verdächtigen geworden, erläuterte ein Ermittler vor Gericht.
Er ging davon aus, dass der Angeklagte gebraucht werden und in der Arbeit gut dastehen wollte, indem er schnell am Einsatzort war und den Schaden behob.
Klar sei jedenfalls, dass es für derartige Manipulationen an Ventilen und Wasserhähnenfachliche und örtliche Kenntnisse brauche, meinte die Staatsanwältin. Zudem müsse der Täter Zutritt, also die entsprechenden Schlüssel, gehabt haben, was bei OSG-Mitarbeitern der Fall sei.
Weite Zeugen sollen aussagen
Der 25-Jährige wies das zurück. Er gab lediglich zu, für den letzten Vorfall verantwortlich zu sein. Da sei ihm ein Fehler passiert, bei dem Wasser ausgetreten sei. Das habe er aber nicht zugeben wollen und deshalb so getan, als sei es ein weiterer Fall in der Serie von bewusst herbeigeführten Überschwemmungen.
Mit den anderen Vorfällen habe er nichts zu tun, beteuerte er. Er habe nicht einmal alle Schlüssel gehabt.
Richterin Doris Halper-Praunias wollte von dem Angeklagten wissen, wie es sein könne, dass die Serie ausgerechnet nach seinem Geständnis zum letzten Vorfall plötzlich vorbei war - "das ist schon ein großer Zufall". Er könne sich das auch nicht erklären, sagte der 25-Jährige dazu.
Der Beschuldigte bekennt sich nicht schuldig, der Prozess wurde auf 22. März vertagt. Dann sollen ein weiterer Zeugen und ein Versicherungsvertreter befragt werden.
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