In Nickelsdorf: Start in ein neues Leben

In Nickelsdorf: Start in ein neues Leben
Luai Alhussein flüchtete 2015 mit seinem Bruder aus Syrien. Bis heute sind die Brüder in Nickelsdorf geblieben.

An den Sommer 2015 kann sich Luai Alhussein ganz genau erinnern. Damals ist er mit seinem um ein Jahr jüngeren Bruder Judi vor dem Krieg in seiner syrischen Heimat geflüchtet.

„Am 29. Juli sind wir über die Grenze nach Nickelsdorf gekommen“, erzählt der heute 29-Jährige. Bis heute sind die  beiden in dem burgenländischen Grenzort geblieben.

Der KURIER hatte das Brüderpaar  im September 2015 getroffen. Während sie wehmütig an ihre Familie zu Hause dachten, halfen sie  den ankommenden Flüchtlingen, wo es ging. „Ich habe für das Rote Kreuz und die Polizei übersetzt, zum Beispiel, wenn es medizinische Probleme bei  Flüchtlingen gab“, schildert Luai.

Im Gasthaus von Marianne Falb im Ort hat Luai seine erste Bleibe  gefunden. „Ich helfe da auch heute noch an den Wochenenden im Wirtshaus aus.“ Luai Alhussein hat in Wien eine Lehre zum Zerspanungstechniker absolviert und pendelt täglich nach Wien. Sein Bruder Judi hat die Ausbildung zum Friseur erfolgreich absolviert und ein Haus im Ort gemietet.  

Neue Freunde gefunden

„Fast 300.000 Flüchtlinge sind 2015 bei uns über die Grenze gekommen“, erinnert sich Bürgermeister Gerhard Zapfl. Luai und Judi sind in Nickelsdorf sesshaft geworden. Beide haben neue Freunde hier gefunden.  

Auch eine syrische Familie mit zwei Kindern war 2015 aus Syrien geflüchtet, auch sie haben in der burgenländischen Grenzgemeinde ein neues Zuhause gefunden und sich bestens integriert, sagt der Bürgermeister.

Auch Luai wird bald heiraten. Mit seiner zukünftigen Frau will er in Nickelsdorf wohnen. „Ich  schicke meiner Verlobten immer Bücher auf Deutsch. Wenn sie von Syrien kommt, sollte sie Deutsch können. Denn die Sprache ist der Schlüssel im Leben. Wir müssen uns integrieren – für uns selbst und für Österreich.“

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