Wie viel das Auto an Zeit und Nerven gekostet hat, darüber will sein Sohn Lukas gar nicht erst reden. Für ihn ist es die erste Teilnahme am sogenannten Pothole Rodeo rund um den Balkan, Vater Gabor war schon zwei Mal dabei.
Schnitzeljagd am Balkan
Es ist ein Abenteuer, das im Juli für über 200 Teilnehmer und ihre Autos beginnt. Mit Beginn im Bezirk Leibnitz werden jeden Tag eine bis zwei Reiseetappen gemeistert.
„In der Früh kriegt man seine Koordinaten, wo man am nächsten Tag sein muss“, erklärt Gabor Szombath. Dazwischen gibt es auch immer „Spaßaufgaben“, die den Zweck haben, die Fahrer mit der Landbevölkerung in Kontakt zu bekommen.
Was sich einfach anhört, ist nicht nur aufgrund der zusammengeschweißten Autos eine Herausforderung. „Mit Google Maps hatten wir beim letzten Mal schon Probleme. Wir sind drei Tage im bosnischen Wald herumgefahren, da waren nur Bären und Kot. Für uns war das eine Lehre“, lacht der Königsdorfer (Bezirk Jennersdorf).
Mittlerweile verlasse man sich lieber auf die altmodischen Karten. Im Notfall hat jeder Teilnehmer aber ein Funkgerät bei sich. Bereits zum dritten Mal ist Norbert Reiter mit dabei, dieses Mal unterstützt von seiner Frau Marianne: „Mein Auto besteht aus insgesamt drei Autos. Mit seinen 90 PS ist es fast schon eine Rennmaschine.“ Bis auf Allrad und Windabweiser besitzt das Auto praktisch keinen Luxus – außer einen batteriebetriebenen Lüfter.
Eine Vollkasko-Versicherung besitzen beiden Fahrzeuge klarerweise nicht. „Wenn das Auto liegen bleibt, dann geht es mit dem Flixbus heim. Wir haben aber eine Versicherung, dass das Auto wieder rauf geholt wird“, lacht Gabor Szombath.
Im „jugendlichen Leichtsinn“ habe sich der mittlerweile dreifache Opa seinerzeit zum ersten Mal angemeldet. Es gehe jedoch gar nicht um Geschwindigkeit, sondern darum den eigenen Horizont zu erweitern: „Mir geht es nicht um das Rennen, sondern darum Land und Leute kennen zu lernen und auch den karikativen Zweck.“
Geld für Kinderhäuser
Was sich nach dem Bubentraum für Autoschrauber anhört, hat eigentlich einen ernsten Hintergrund. Die vier Königsdorfer haben sich entschlossen Geld für das Projekt „Kind sein dürfen 2023“ zu sammeln. Damit wird Kinderbetreuung in Albanien und Rumänien realisiert.
„Wir haben uns die Autos selber finanziert und suchen keine Sponsoren, aber Spender“, so Norbert Reiter. „Wenn wir den Spaß haben, dann sollen auch andere etwas davon haben“, ergänzt Gabor Szombath.
Unterstützen kann man die beiden Teams aus Königsdorf auf der Website backroadclub.com. Dort gibt man die jeweiligen Teamnummern (#570 und #372) an und kann so an das Projekt spenden.
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