Stromnetz als Flaschenhals der Energiewende am Beispiel Hornstein
Acht bis zehn Jahre. So lange wird es nach Einschätzung der Interessensvertretung Bundesverband Photovoltaic Austria noch dauern, bis der aktuell unbefriedigende Zustand im Stromnetz beseitigt ist.
Worum geht es? Durch den massiven Ausbau von erneuerbarer Energie sind die heimischen Stromnetze an ihrer Belastungsgrenze angelangt, der Ausbau wurde in den vergangenen Jahren verschlafen.
➤ Mehr dazu hier: „Am Limit“ - Mehr erneuerbare Energie geht nicht
Dadurch können einige größere Photovoltaik-Anlagen nicht in Betrieb genommen werden, beziehungsweise nur dann, wenn der Betreiber selbst für den dafür notwendigen Stromanschluss aufkommt. Das ist aber teuer, die Anlagen sind nicht mehr rentabel.
Zu hohe Kosten für Netzanschluss
Ein aktuelles Beispiel ist die Volksschule Hornstein (Bezirk Eisenstadt-Umgebung), unlängst hat auch das ORF Klimamagazin über den Fall berichtet. Dort soll nämlich eine 130 kWp-Anlage am Dach installiert werden. Die Kosten dafür liegen bei rund 135.000 Euro, 35.000 Euro wurden bereits in Leerverrohrungen investiert.
"Die Kosten für einen Netzanschluss sind mit 120.000 Euro aber fast genauso hoch wie die Anlage selbst", sagt Bürgermeister Christoph Wolf (ÖVP). Ein ähnliches Problem sieht er beim geplanten Umbau des Feuerwehrhauses, wo ebenfalls eine PV-Anlage installiert werden soll. Wolf kritisiert die derzeit gültige Gesetzeslage und nimmt auch den Netzbetreiber, also die Burgenland Energie, in die Pflicht.
Fast alle positiv
Der Energieversorger verweist auf die gesetzlichen Vorgaben des Bundes und darauf, das es "angesichts der großen Anzahl von neuen Anlagen in kurzer Zeit unvermeidbar ist, dass es zu lokalen Engpässen kommen kann".
Grundsätzlich würden alle Anträge abgearbeitet und Netzkapazitäten gewährt. So wurden 2022 und heuer von 16.800 Anträgen für PV-Anlagen nur 18 nicht positiv erledigt.
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