225 Jobs weg bis Mitte 2027: "Hella" verlagert Montage ins Ausland

Das Werk in Großpetersdorf ist einer der wichtigsten Arbeitgeber in der Region.
Automobilzulieferer nimmt eine Strukturreform vor: Rund 225 Arbeitsplätze fallen weg. Ein Sozialplan soll soziale Härten abfedern.

Zusammenfassung

Wir nutzen künstliche Intelligenz, um Zusammenfassungen unserer Artikel zu erstellen. Jeder Text wird vor der Veröffentlichung von einem Redakteur geprüft.
  • Automobilzulieferer 'Hella' verlagert bis 2027 Montagetätigkeit ins Ausland, 225 Jobs betroffen.
  • Spritzguss und Veredelung bleiben in Großpetersdorf, produktionsnahe Funktionen werden reduziert.
  • Gründe: niedrige Produktionsvolumina und hoher Kostendruck, Sozialplan soll erarbeitet werden.

Es ist eines der wichtigsten Unternehmen im mit Arbeitsplätzen ohnehin nicht reich gesegneten Südburgenland, das am Donnerstagmittag eine Hiobsbotschaft bekannt gab: Die Montagetätigkeit des Automobilzulieferers "Hella Fahrzeugteile Austria" wird bis Mitte 2027 ins Ausland verlagert.

Damit verlieren Großpetersdorf und der Bezirk Oberwart 225 Arbeitsplätze.

In einer Aussendung des internationalen Konzerns liest sich das so: "Vorgesehen ist, die in Großpetersdorf ansässigen Montagetätigkeiten zu schließen und sukzessive ins internationale Produktionsnetzwerk von Forvia Hella zu verlagern".

Zwei Bereiche bleiben

Die am Donnerstagmittag bekannt gegebene Entscheidung betrifft rund 225 Beschäftigte im Produktionsbereich, deren Stellen schrittweise bis Mitte 2027 wegfallen. Auch produktionsnahe Funktionen werden reduziert. Nicht betroffen sind die Bereiche Spritzguss und Veredelung, die weiter in Großpetersdorf bestehen bleiben.

Die Hella Fahrzeugteile Austria GmbH ist ein 100-prozentiges Tochterunternehmen des internationalen Automobilzulieferers Forvia Hella und bietet Beleuchtungslösungen für Land- und Baumaschinen an. Forvia Hella verfügt weltweit über 125 Standorte und rund 36.500 Mitarbeiter. 

Hintergrund für die Entscheidung sind laut Unternehmensangaben reduzierte Produktionsvolumina im Land- und Baumaschinengeschäft, die sich "auch langfristig nicht auf das Niveau von 2023" erholen würden. Zugleich sei der Kostendruck durch Hersteller und Wettbewerber in Europa stark gestiegen.

"Deshalb müssen wir jetzt verantwortungsvoll handeln", sagt Stefan van Dalen, zuständiger Geschäftsführer der "Business Group Lifecycle Solutions". Ziel sei es, den Standort zukunftssicher aufzustellen, auch wenn dies "eine harte Entscheidung" bedeute.

Der Konzern "Hella" betont, man wolle die Situation "so sozialverträglich wie möglich" gestalten. Gespräche mit der Arbeitnehmervertretung stehen kurz bevor. Ein Sozialplan soll in den kommenden Wochen gemeinsam mit dem Betriebsrat erarbeitet werden, um den Betroffenen "faire und respektvolle Konditionen" zu bieten.

Das Unternehmen, das seit über 40 Jahren in Großpetersdorf tätig ist, zählt zu den bedeutendsten Industriebetrieben der Region. Umso größer ist die Tragweite der Maßnahme – für das Unternehmen wie für das gesamte Südburgenland. Schon im März verzeichnete der Bezirk Oberwart einen Anstieg der Arbeitslosigkeit um 4,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Land will Betroffene unterstützen

Wirtschaftslandesrat Leonhard Schneemann (SPÖ) sicherte den Betroffenen in einer schriftlichen Stellungnahme Unterstützung zu. Er sprach sich für einen "round table" mit AMS und Sozialpartnern aus, um Maßnahmen und Initiativen zu erarbeiten, "damit die 225 betroffenen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter so schnell wie möglich wieder in den Arbeitsmarkt integriert werden können".

Kommentare