Panzergranatenfund: Gefährliche Erinnerungen an den Krieg

Symbolbild.
Zusammenfassung
- In Gattendorf (Bezirk Neusiedl am See) wurden am Montag zwei Panzergranaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt.
- Die Kriegsrelikte wurden vom Entminungsdienst des Bundesheeres abtransportiert und entschärft.
- Österreichweit gab es heuer bereits über 800 Entminungseinsätze, bei denen rund 17 Tonnen Kriegsmaterial geborgen wurden.
Auf einem Feld in Gattendorf im Bezirk Neusiedl am See sind am Montag zwei Panzergranaten aus dem Zweiten Weltkrieg entdeckt worden. Ein 36-jähriger Landarbeiter stieß bei Feldarbeiten auf die metallischen Objekte und verständigte umgehend die Einsatzkräfte.
Wie die Landespolizeidirektion Burgenland bestätigte, wurden die Granaten vom Entminungsdienst des Bundesheeres geborgen und sicher abtransportiert. Für die Bevölkerung bestand keine Gefahr.
Der Fund reiht sich in eine lange Liste ähnlicher Einsätze ein: Laut einem KURIER-Bericht vom September wurde der Entminungsdienst heuer bereits über 800-mal alarmiert – im Schnitt mehrmals täglich. Insgesamt wurden rund 17 Tonnen Kriegsmaterial untersucht, geborgen oder kontrolliert gesprengt.
Laut Verteidigungsministerin Klaudia Tanner (ÖVP) zeigt diese Zahl, „dass das Thema Kriegsrelikte keineswegs der Vergangenheit angehört“. Besonders häufig werden Blindgänger oder alte Munition bei Aushubarbeiten, Feldarbeiten oder in Gewässern entdeckt.
Der Entminungsdienst ist in Wien, Graz und Hörsching stationiert und spezialisiert auf Munition aus der Zeit vor 1955. Gefundene Relikte werden in der Regel auf dem Truppenübungsplatz Allentsteig entsorgt – bei Gefahr im Verzug erfolgt die Sprengung direkt vor Ort.
Die Kosten für Einsätze trägt die Republik Österreich, unabhängig davon, ob der Fund auf Privat- oder öffentlichem Grund erfolgt. Eine aktive Suche nach Kriegsrelikten hingegen ist nicht staatlich finanziert.
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